Stephan Kunz-Suter

stephan kunz

Lehrer und Chronist, Brittnau, 1823 bis 1888

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Kunz Stephan, von Brittnau, *6. August 1823 in Brittnau, † 19 Januar 1888, in Brittnau,  Lehrer und Chronist. Als Sohn eines armen Handwebers besuchte er die Dorfschule seiner Heimatgemeinde. Erst mit 22 Jahren meldete er sich zu dem anfangs Mai 1845 beginnenden Lehramtskandidatenkurs. Er war Schüler des Aargauischen Lehrerseminars in Lenzburg und später in Wettingen. Am 28. Juli 1849 wurde er definitiv an der Unterschule nach Staufen gewählt. Von Dort kam er im April 1850 an die Mittelschule seiner Heimatgemeinde Brittnau.

An dieser Schule wirkte Stephan Kunz während 25 Jahren. Eines Gehörfehlers und verminderter Sehkraft wegen musste er bereits im Alter von 52 Jahren seinen Beruf aufgeben.

Mit einer bescheidenen Pension, unterstützt von Frau und Kindern, die durch Handweben ein kärgliches Einkommen verdienten, war er gezwungen ein armseliges Dasein zu fristen.

Stephan Kunz hat sich namentlich als Chronist hervorgetan. Er begann mit seinen Aufzeichnungen im Jahre 1854 und setzte sie bis zum Jahre 1886 fort. Seine wertvollen Eintragungen geben über alles in Brittnau Auskunft: Namen, Alter, Entstehung, Grenzen, Gösse, Lage, Gestaltung der Oberfläche, schöne Aussichten, Gewässer, Brunnen, Brücken, Wuhre, Pflanzen, Blumen, Sträucher, Moose, Schwämme, Planeten, Sonnenfinsternisse, Erdbeben, ferner über Charakter, Geistesbildung, Sprache, Aberglauben, Nahrung, Kleidung, Bürgergeschlechter aus dem 18. Und 19. Jahrhundert.

Seine gut leserlichen und ausführlichen Berichte umfassen an die tausend Seiten.

Er hat dadurch seiner Heimatgemeinde unschätzbare Dienste geleistet, denn ohne seine Aufzeichnungen könnte die heutige Generation wenig oder gar nichts aus dem Leben ihrer Grosseltern und Urgrosseltern erfahren.

Literatur: F. Lerch, im Zofinger Neujahrsblatt 1951, S. 43