Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 1 | 173 Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 Lehrer und Dorfchronist Der Text wird Wortwörtlich abgeschrieben. Korrekturen werden nur angewendet, wenn es für die Verständigung notwendig ist. Änderungen in der Übersetzungen und Korrekturen werden gemacht, wenn die damalige Schreibweise nicht der heutigen entspricht. Zum Beispiel wird die Schreibweise „th“ in „t“ oder „zz“ in „tz“ in den Wörtern auf die neuzeitliche Schreibweise angepasst und abgeändert. Band 4 (B4_S.00) Lexikon der Gemeinde Brittnau oder Verzeichnis aller bewohnten Landteilen, Allmenden und Waldungen -------------------------------------------------------------------------------------- Abgefasst von Stephan Kunz, alt Lehrer 1885
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 2 | 173 (B4_S.0-1) Seite 0 leer A Aechler 1751 Alberecht Aechler zog als Pfarrer auf die Pfründe Brittnau im Jahre 1751 und verliess dieselbe im Jahre 1780. Er geriet im Jahre 1752 mit den Besitzern der äusseren Höfe in Zwist, wie solcher aus folgender Sublikation zu erfahren ist. SUPPLICATION1 1752 Friedrich Kunzen das procurirten von den äusseren Höfen zu Brittnau. Friedrich Kunz als ausgeschlossener und procurierter von den äusseren Höfen zu Brittnau, Amts Aarburg tut hierdurch Michgh der hohen Venner – Cammer demütig vorstellen, wie das vor ohngeferd 6 Jahren der Pfrund – Urtbar zu Brittnau renoviert worden, mit welchen die Höfe in der äusseren Gemeinde auch grosse Kösten gehabt, bis derselbe im Stand gewesen, sie haben auch dazu geloben müssen darby vestiglich zu verbleiben. (B4_S.2-3) Es will aber der diesmalige Hl. Predikant Aechler von Zofingen, sonst verwichenen Herbst anno 1751 nach Brittnau promoviert worden, bei diesem neuen Urbar nicht verbleiben, sondern ihnen neuen Auflagen machen, worüber sich gedachte äussern Höfe beschwert. Massen sie allerdings bei dem Urbar verblieben wollen, und desswegen von Meghghl. rätliche Hand bietung inständigst bitten. Es vermeint gedachter Herr Predikant dieser Urbar hätte sollen vermehrt, und in Ansehung seiner Gefällen vermehrt werden, weil aber solches nicht geschehen, so will er gedachte äussere Höfe, so viel an ihm ist, dahin halten, dass sie ihm ein mehreres als die Urbaria inhalten, und sie jederzeit ausgerichtet bezählen sollind, weswegen dies Geschäft vor Mnghgh Edlen Junker Commandanten Tiller zu Aarburg gelaget, so gedachte Höfe in Freundlichkeit persuadieren wollen, dem Hl. Predikanten ein Mehreres als bis dato geschehen zu kommen lassen, sie haben sich aber hinzu nicht verstehen und allerdings nicht von dem Urbar abstehen wollen, zumal solches von böser Consequents wäre. ERKENNTNISS: Es soll beim Alten sein Verbleiben haben. 1752 ------------------------------------------------------------------------ 1 Supplication. Etwas zur Verfügung zu stellen, das gewünscht oder benötigt wird.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 3 | 173 Aerni Ist ein Geschlecht der Gemeinde Brittnau, und kommt schon im Jahre 1599 vor 1599 Hans Aerni, Zimmermann, und Catharina Hunziker lasten taufen: 1606 am 26 Jannuar einen: Hans Jakob. 1608 am 20 März einen: Melcher. 1599 Jakob Aerni, Müller, und Elisabeth Hunziker liessen 1603 die Getreidemühle in Brittnau erweitern. Eine Inschrift lautet: Gott bewahre mich, Jakob Aerni heissen ich, diesen Bau erneuert ich, mit Hülf und Zutun Elisabeth Hunziker 1603. 1599 Jakob Aerni, Müller, Besitzer des Bläuachers. Derselbe stosst an den Sagibach, wo der neu Spicher staht; (ist nun abgerissen) an Jost Haberstock (B4_S.4-5) an Untervogt Wissen Baumgarten; Peter Bürgis Mätteli. 1599 Jakob Aerni und Maria Peter lassen taufen einen: Kaspar. 1604 am 19. August 2 Töchter: Anna und Elisabeth. 1606 am 27. April eine Barbara. 1607 am 12. Juli einen Kaspar. 1645 wird ein Jakob Aerni Chorrichter. 1688 am 22. Juni verehelichte sich: Jakob Aerni und Barbara Moor 1696 Verehelichen sich am 18.3 Herbstmonat (September) (18. Herbstmonat) Hans Jakob Aerni von hier und Barbara Hauri von Schöftland. 1701 am 18 Februar verehelichte sich Jakob Aerni und Verena Lerch und lassen taufen: 1709 am 6. März einen: Hans Ulrich. Gestorben 1779. 1709 Hans Jakob Aerni und Barbara Hauri, lassen taufen: 1705 am 22. Februar eine: Maria.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 4 | 173 1709 am 15. Februar verehelichte sich: Uli Aerni und Barbara Moor, und lassen taufen 1712 am 12. Oktober wird Uli Aerni, Dreissiger und Feuerläufer. 1728 ist dessen Kindern Stephan Wälchli, Vogt, legt Rechnung ab im Beisein des Sohnes Joggi. 1732 am 3. Oktober verehelichte sich: Jakob Aerni in der Rossweid und Elisabeth Oetterli und lassen taufen 1733 am 26. April eine: Anna Maria. 1736 am 14. September eine: Ursula. 1739 am 1. Februar einen: Hans Jakob. 1739 Ziehen in diesem Jahr aus der Rossweid auf den Scheurberg. 1740 am 12. März einen Sohn: Jakob. 1742 am 17. Juni eine: Barbara. Gestorben 1789. 1746 am 5. Juni eine: Maria. Gestorben 1783. 1749 am 15. Juni eine: Verena. 1752 einen Hans Jakob. Gestorben 20. März 1828. 1755 einen Ulrich (obüt ante Babtime2). 1738 am 7. Februar verehelichte sich: Hans Aerni und Maria Mahler, lassen taufen: 1740 am 10. April eine: Elisabeth. 1743 am 27. (2.) Januar einen Jakob. 1739 am 27. Februar verehelichte sich: Hans Aerni und Barbara Jent von Safenwil. 1739 am 18. Mai verehelichte sich Hans Aerni von Liebigen. Elisabeth Widmer. 1746 am 28. Oktober verehelichte sich: Jakob Aerni und Anna Harig von Holziken. (B4_S.6-7) 1746 am 28. Oktober, verehelichte sich Jakob Aerni und Elisabeth Braun, und lassen taufen: 1747 am 18. Dezember einen: Hans Adam. Gestorben 1815. 1749 am 19. Oktober einen: Hans Jakob 2 "Seligmachend allein sind Kirchenbücher nicht! - Bei der Suche nach den Lebensumständen der Vorfahren sollten Sie nicht bei den Kirchenbüchern stehen bleiben, sondern in die oft zusätzliche reiche Quellenüberlieferung (auch über die Pfarr- und Kirchenarchive hinaus) eintauchen, welche die Lebensumstände unserer Vorfahren in den zeitlichen Heimaträumen erst erkennen lassen, weit über die Kirchenbucheintragungen hinaus!
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 5 | 173 1760 am 25. März einen: Hans Jakob. 1747 am 27. Januar verehelichte sich: Hans Aerni und Barbara Käser, und lassen taufen: 1747 am 13. Oktober eine Maria. (obüt.) Gestorben 1780. 1748 verehelichen sich Hans Aerni und Maria Wächli, und lassen taufen: 1749 am 6. Juli einen: Hans Jakob. Gestorben 1791. 1753 am 15. Juli wieder einen: Jakob. Gestorben 19. November 1818. 1747 am 25. Juli verehelichte sich: Uli Aerni und Verena Wälchli, und lassen taufen: 1750 am 24. Mai einen: Jakob. Gestorben 5. Februar 1817. 1751 am 7. Mai verehelichten sich: Hans Aerni und Elisabeth Käser von Limpach, BE. 1751 Hans Jakob Aerni und Anna Härdi liessen taufen: 1764 am 3. Mai eine Elisabeth. Gestorben 2. Juli 1828. 1764 Adam Aerni, Jakobs selig Sohn und Verena Spielmann, liessen taufen: 1775 im Mai einen Sohn: Hans Jakob. 1778 am 5. Juli einen: Johannes. Gestorben 8. Oktober 1856. 1782 am 8. September einen: Georg. 1784 am 4. April eine Verena, Anna, „Adame Vrene“ genannt. Gestorben am 9. Mai 1847. 1775 Hans Jakob Aerni, Moorhansen Sohn und Barbara Lerch, lassen taufen: 1775 im Oktober einen Jakob. Gestorben 28. Februar 1842. 1778 am 1. November eine Elisabeth. Gestorben 17. Februar 1844. 1782 am 20. Januar eine Anna Maria. Gestorben 7. Dezember 1853. 1776 Hans Jakob Aerni und Anna Barbara Riesmann, liessen taufen: 1776 am 25. August eine Anna. Gestorben 1777. 1776 Jakob Aerni, Moorhansen Sohn und Anna Maria Buchmüller, lassen taufen: 1776 am 29. Dezember einen: Hans Jakob. Gestorben 1792. 1782 am 6. Oktober einen: Samuel. Dieser war von 1827 bis 1845 Wächter in hiesiger Gemeinde und hinterliess drei Töchter: Elisabeth, Rosina und Maria Aerni zwei Söhne: Jakob und Samuel und drei Töchter: Elisabeth, Rosina und Maria Aerni und zwei Söhne, Jakob und Samuel. Samuel zog mit seiner Familie im Jahre 1855 nach Amerika.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 6 | 173 Jakob heiratete eine Tochter Anna des Jakob Lüthi Röser in der Vorstadt und erhielt deshalb den Zunamen „Röserjokeb“. Der hatte drei Söhne: Jakob, ein Weber; Johannes, (B4_S.8-9) ebenfalls Weber; Friederich ein Schuster und Samuel, der wanderte auch aus. Ein anderer Samuel Aerni wohnt in der Rossweid „Aernijoggelis“ genannt. Drei Brüder: Jakob, Johannes und Bernhard wohnen bei einander. Die beiden letzteren haben Familien und erwachsene Söhne. Hans Jakob Aerni und Elisabeth Leib und Gut, und lassen taufen: 1779 am 7. Merz eine: Maria, welche am 20. Mai 1857 starb. Jakob Aerni und Maria Buchmüller, lassen taufen: 1780 am 2. März eine Tochter: Maria Elisabeth. Jakob Aerni und Anna Schär, lassen taufen: 1781 am 3. Juni eine: Anna Maria. 1779 Jakob Aerni im Graben ist des Hans Matters Witwe Vogt. 1779 Uli Aerni in der Rossweid ist der Anna Maria Suter Vogt. 1781 Hans Jakob Aerni in Liebigen ist dem Johannes Lerch zu Bötschishalden Vogt. 1782 Aerni Georg in französischen Diensten. 1804 Aerni Johannes in Neapel. Albis heisst der bewaldete Hügel zwischen der Vorstadt und dem Graben. Möglich ist, dass er früher als Viehweide benutzt wurde. Altachen ist ein Bach, welcher Südlich nach Norden fliesst, und eine Strecke weit die Grenze bildet zwischen den Kantonen Luzern und Aargau. Ein Grenzstein steht auf einer Brücke bei der Pfrundmatte am Wikergässli. Altachen heissen auch die Häuser am genannten Bach und der Strasse nach Zofingen.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 7 | 173 1812 im Weinmonat brannte hier des Kunzen Haus ab, in welchem jetzt der Rothenburger wohnt. Das heftige Gewitter, welches Samstag Abends zwischen 6 und 7 Uhr 1882 am 15. August über unserer Gegend zug, sollte nicht ohne schweren Folgen bleiben; denn der Blitz schlägt in der Brittnauer Altachen in das Strohhaus des Landwirts Hofmann und äscherte es ein. Die Feuerspritzen konnten nichts mehr ausrichten. Zwei Kühe konnten mit Not gerettet (B4_S.10-11) werden, dagegen blieben eine Ziege und zwei Schweine in den Flammen, so auch die Fahrhaben. Altweg der führt aus dem Dorf auf den Grossberg. Er war nur wagensbreit mit vielen Schlägen. Jetzt ist es eine Wohlgepflegte Strasse. An derselben stehen zwei Häuser gleichen Namens, welche zum Oberdorf gezählt werden. Hier trifft man noch Spuren von Felsenwohnungen an. Altwegloch ist eine Schlucht zwischen dem Altweg und dem Kunzen-Wald, welches vom Abwasser des Schafbrunnens durchflossen wird. Hier entspringt der Oberdorfbrunnen aus mehreren Quellen. Ammann 1710 ist ein Bürgergeschlecht der Gemeinde Brittnau seit 1710, das durch Einkauf des Bürgerrechts erworben hat, laut Urkunde. Anno 1710 ausgehends Christmonat (Dezember) ward Joggi Ammann gebürtig aus der Gemeinde Riken unter Einwilligung Meghghl. Commandanten und Obervogt Kilchberger auf Aarburg, von Gricht und Gmein Brittnau für Ihre und seine Blutsnachkommen zu einem ewigen und unvertrieblichen Bürger und Gemeindsgenossen auf- und angenommen, also dass Derselbe und die Seinigen aller Freiheiten und Geniesslichkeiten in Holz, Feld, Wuhn und Weid, wie solches immer Namen haben mag, gleich einem anderen Bürger Genoss und teilhaft sein sollen, für welches Bürgerwort er Ammann sich auch aller Beschwerde unterwerfen soll, und auch laut Quittung der Gemeinde den 9. Januar 1711 dem Seckelmeister Matter erlegt und in barem Geld bezahlt: 1.) Einhundert Gulden 2.) Jedem Bürger eine Mass Wein (2 1/2 Batzen) samt einem Batzen Brot. 3.) Dazu auch er dem Gericht ein Abentrunk bezahlt
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 8 | 173 Geschichtliche Notizen. 1710 am 5. Dezember verehelichte sich obiger neuer Bürger Hans Jakob Ammann aus Glashütten mit Anna Gigax. 1712 ward Joggi Amman unter die (B4_S.12-13) Dreissiger und Chorrichter gewählt. 1725 wohnt ein Jakob Ammann auf dem unteren Sennhof. (Dästerhof). 1726 war derselbe Jakob Ammann alt Seckelmeister. 1732 am 27. Wintermonat verehelichte sich Hans Amman mit Barbara Bohnenblust von Wynau. 1736 am 11. April wird Hans Ammann Gerichtsäss, Chorrichter und Dreissiger. 1750 wird Hans Ammann Untervogt und Gerichtsäss, gibt aber 1751 am 9. Juli als Untervogt die Entlassung ein. 1764 am 13. Mai lassen Hans Ammann und Maria Lienhard eine Tochter Maria taufen. Die stirbt am 4. Dezember 1827. 1765 am 15 Dezember eine Tochter: Anna. 1769 am 29. Oktober lassen taufen: Hans Jakob Ammann, Hansen Sohn, gestorben 1832, und Anna Lüthi, gestorben 1836 ein Sohn Felix, gestorben am 22. Oktober 1836. Zweite Ehe mit Maria Lischer: Samuel, Barbara, Max, Elisabeth, Maria, Elisabeth. 1769 Der andere Sohn des Felix Ammann hiess wahrscheinlich Jakob, Schneider von Beruf, wohnte eine Zeit lang im Graben, zog dann ins Baselbiet und starb daselbst. Er hinterliess eine Tochter und drei Söhne: Jakob, Friedrich und Johannes. Jakob ist seit vielen Jahren Strassenwärter. Der ha vier Söhne: Johannes, Friedrich und Adolf, zweiter Ehe; erster Ehe einen Jakob. Johannes ist Dampfschiffeigner, Friedrich Posamenter und Adolf ist anno 1885 in Warschau Seidenfabrikant. Der Sohn des Hans Jakob Ammann heisst Jakob und war von Beruf BaumwolltuchFabrikant, bekleidete über dies mehrere amtliche Stellen: Er war Wald- und Schulkassaverwalter, Gemeinderat. Anjetzt Krämer und GetränkesteuerEinnehmer und Salzauswäger. Seine Söhne hiessen Jakob und Adolf. Beide haben
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 9 | 173 Familien. Jakob, Mitglied der Schulpflege und des Grossen Rates. Adolf beschäftigte in einem Fabrikationsgeschäft (B4_S.14-15) und ist Agent einer Mobiliarversicherungsanstalt. Felix starb am 22. Oktober 1836 und Hans Jakob im Grod am 31. Dezember 1832 und Samuel ihr Stiefbruder wurde geboren 1797 und wurde beerdigt zu Aller Seelen 1872. 1773 am 19. einen Sohn Hans Jakob, gestorben am 31. Dezember 1832. 1778 am 5. April lassen taufen: Hans Jakob Ammann und Maria Lischer eine Tochter: Barbara, gestorben 1796. 1780 am 2. April eine Tochter: Maria Elisabeth. 1782 am 27. Januar einen Sohn: Jakob. 1783 am 16. Februar einen Sohn: Jakob. Gestorben 1793. 1741 Hans Jakob Ammann auf dem Sennhof. 1785 Hans Jakob Ammann auf dem Sennhof. 1731 Jakob Ammann Gerichtsäss. 1795 Johannes Ammann in holländischen Diensten 1877 Leben ein Ammann Jakob, Krämer, früher Fabrikant eine Reihe von Jahren Gemeinderat bis Ende 1876. Jetzt noch Krämer und Getränkesteuer-Einnehmer. Seine Söhne Jakob und Adolf beide mit Kindern gesegnet. Arzet 1567 Arzet David war der erste dem Namen nach bekannte Pfarrer auf der Pfründe Brittnau. Er bekleidete dieselbe von 1567 bis 1588 Anmerkung: Entweder hatte Brittnau seit dem grossen Brande 1547 keinen Pfarrer oder die Namen sind verloren gegangen. 1629 am 1. Februar ist Hans Arzet um 1 Gulden gestraft worden, dieweil er einen Dieb etliche Tage und Nächte beherbergt hat. 1633 am 15. April ist dem Hans Lienert das Buben Hansli genannt um 2 Pfund gestraft worden, von wegen, dass er Spreuer unter dem Korn die darin gemischet, dem Hans Arzet zu kaufen geben hat. Er ist auch der Obrigkeit in die Strafe erkannt worden.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 10 | 173 B Bader ist ein Mann, der eine Badestube hält, zu Ader lässt und schröpft. Ist nur ein kleines körperlich und geistig armes Geschlecht. Früher reich und blühend, jetzt dem Erlöschen nahe. 1599 Jakob Bader ist Kilchmeier. 1633 am 30. November lassen Jakob Bader und Barbara Wiss einen Jakob taufen. 1604 am 12. Februar lassen Melcher Bader und Verena Aerni zwei Töchter: Verena und Adelheit taufen. 1633 wird ein Melcher Bader Chorrichter. 1634 Leben zwei Joggi Bader, ein alter und ein junger. Der alte wird 1640 Chorrichter. 1640 Wird Melcher Bader Chorrichter und Kilchmeier. 1645 Jakob Bader ist Obmann und Chorrichter. 1662 am 20. Oktober ist vor Chorgericht beschickt worden, Jakob Bader, der Müller, weil er ihm ohne wüssen vorgegangen, ist er mit einer Verwarnung heimgelassen worden. 1663 Jakob Bader, Müller 1691 am 14. Mai verehelichen sich Jakob Bader, der Müller, und Anna Kunz. Von 1691 bis 1750 ist er Jakob Bader, der Müller, Grichtsäss, von 1698 Jakob Bader, der Müller, ist Kilchmeier 1699 Jakob Bader, der Müller, ist Kilchmeier. 1700 bis 1708 Jakob Bader, der Müller, Vierer, von (B4_S.16-17) 1700 bis 1736 Jakob Bader, der Müller, Waisenrichter und Seckelmeister. 1702 Psalm 27,4. Eins bitte ich vom Herrn, das hätte ich gern, dass ich im Hause des Herrn bleiben möge mein Leben lang. Jakob Bader mit Hülf und Zutun Anna Kunz diesen Bau machen lassen. 1702. (Inschrift am Mühlebau) 1707 am 4. März verehelicht er (Jakob Bader) sich mit Elsbeth Lanz von Loho.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 11 | 173 1712 Jakob Bader ist Waisenrichter. 1719 am 5. Mai verehelichte sich David Bader mit Barbara Tschamper. 1725 Jakob Bader ist Waisenrichter und 1728 Untervogt. (Jakob Bader) 1730 Wird ein Melcher Bader bevogtet. 1736 David Bader, Müller, wird unter die Dreissiger gewählt. Ein anderer David Bader und ein Jakob Bader wohnen in der Altachen. 1736 Hans Jakob Bader ist am 11. April als Grichtsäss erwählt worden. 1750 Wird David Bader, der Müller, Grichtsäss und Waisenrichter. 1752 am 7. November verehelichte sich Rudolf Bader und Anna Gugelmann. 1752 Hans Rudi Bader ist Grichtsäss. 1810 Jakob Bader auf dem Scheurberg. Und Samuel (B4_S.18-19) der ältesten Bader den ich kannte, nannte man „Baderle Joggi“ der hinterliess eine Tochter Anna Bader, welche Ulrich Hiltbrunner, Uhrenmacher von Wyssachengraben, Gemeinde Eriswil, Kantons Bern, heiratete. Ein Rudolf Bader, Wagner, wohnte in der Vorstadt, und starb kinderlos. Ein anderer Rudolf Bader, Wagner hinterliess nur elende Kinder. Ein Bader Samuel wohnte im Katzenmoos, war ein Glaser. Er hinterliess zwei Söhne; Jakob und Johannes. Jakob hatte vier Töchter. Johannes einen Sohn Johannes, welcher kinderlos starb. Somit liegt es auf der Hand, dass dieses Geschlecht bald ausstirbt. Von einem David Bader liegt ein Legat von 200 Gulden vor. Bolliger Ein eingekauftes Bürgergeschlecht. (Einkauf am 26. Februar 1779. Bärenloch ist eine Schlucht an der Luzernergrenze zwischen dem Höhneten-Wald und dem Heidenhubel.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 12 | 173 Bärenlochweiher ein Weyher daselbst woraus gewässert wird. Baumann Die Baumann sind beteiligt beim Bauen menschlicher Wohnungen. Ein Heinrich Baumann war von 1780 bis 1786 Pfarrer auf der Pfründe Brittnau. Ein Jakob Baumann von Stille, Kantons Aargau kam als Vikar auf die Pfründe (B4_S.20-21) 1849 Brittnau im Spätjahr 1849; im Jahre 1854 wurde als Pfarrer gewählt und im Jahre 1866 das Bürgerrecht der Gemeinde Brittnau geschenkt. 1880 Unter ihm wurde der neue Gottesacker eingeweiht am 26. April 1880. 1879 Am 12. April wurden die Linden gefällt weil die vorherigen im Juli 1879 umfielen, die Kirche und der Turm wurden repariert, das Leichengeläute vereinfacht, und der Wochengottesdienst aufgehoben. Battenberg 1700 ist das Haus am Battenberg abgebrannt. Es stand mit der Scheuer gegen den Berg, wurde seither von Maurer Kunz umgebaut. Bergacker 1866 Eine Ortschaft von zwei Häusern auf dem Grossberg an der Strasse nach Pfaffnau. Zwischen den beiden stand ein drittes, welches am 18. November 1866 abbrannte Bergloch Ein Wohnhaus mit Scheuer in der Nähe der Fennern.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 13 | 173 Bienz 1599 ist ein Bürgergeschlecht, welches schon im Jahre 1599 vorkommt. 1599 Wohnte ein Gilgi Bienz auf dem Bruderhöfli. 1599 Ein Cuni Bienz zu Mättenwil. 1603 am 23. Oktober lassen Stefan Bienz und Barbara Moor taufen: 1603 einen Stefan 1607 eine Margareth 1612 eine Maria 1604 Silvester Bienz und Barbara Hauri lassen taufen: 1604 einen Vester 1608 am 13. November einen Jakob 1606 am 25. Februar Uli Bienz und Adelheit Glur lassen taufen: 1606 einen Uli 1609 verehelichte sich Peter Bienz mit Margareth Fretz und lassen taufen: 1612 eine Anna 1616 eine Elisabeth 1616 am 19. Februar verehelichte sich Hans Bienz mit Margareth Berner, und lassen taufen: 1617 einen Jakob 1617 einen Hans 1620 eine Anna. 1620 Cunrad Bienz und Margareth (B4_S.22-23) Fischer lassen taufen 1620 einen Conrad 1620 Andreas Bienz und Elsbeth Berner lassen taufen 1620 eine Barbara 1623 einen Hans und Cuni Bienz in Mättenwil
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 14 | 173 1623 einen Vester und Stefan auf dem Bruderhöfli 1640 Uli Bienz, Chorrichter 1643 Rudi Bienz, Chorrichter 1660 Hans Bienz, Chorrichter 1663 Hans Bienz, Chorrichter 1663 Joggi Bienz auf dem Scheurberg 1694 Cunrad Bientz, Dreissiger 1694 Joggi Bienz, Feuerläufer 1696 bis 1707 Joggi Bienz, Grichtsäss 1737 Lebte ein Andreas Bienz 1750 Conrad Bienz, Chorrichter 1785 Samuel Bienz im Geissbach als Vogt des Jakob Wälchlis im Geissbach. 1885 Leben vom Geschlechte Bienz folgende Mannspersonen: Jakob Bienz auf dem Bergacker. Bernhard Bienz sein Bruder auf der Rossweid. Jakob Bienz und sein Bruder 1796 Hans Jakob Bienz in Bern 1780 Johann Ludwig Bienz in Karre (Dänemark) Samuel Bienz im Ausserdorf Johann Jakob Bienz, Krönis, in der Vorstadt Jakob Bienz, Stumpenbienz Jakob Bienz, Glasers, im Graben Samuel Bienz, Muserulis Robert Bienz und sein Bruder, Graber Dävis 1799 und 1803 Joseph und Johan Bienz in Oberentfelden Bösenwil Eine Ortschaft in Brittnau der Gemeinde.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 15 | 173 1816 Brandschaden im Ottloch. Bötschishalden Ist eine Ortschaft im westlichen Teil der Gemeinde im Flussgebiet der Pfaffnern. 1808 Brandschaden von 1808. Zwei Häuser verbrannten, das eine ob dem Luderhof, das andere am Weg nach dem Srennhof. 1879 am 6. Oktober brannte das dem Gottfried Suter, Maurer, gehörende Haus nieder. Bruderhöfli 1882 Ein Bauerngut. Brand 1882 am 21. Juli. Man vermutete Brandstiftung. (B4_S.24-25) Brunner 1707 bis 1733: Brunner Abraham war Pfarrer in Brittnau von 1707 bis 1733. Buchmüller Ist zusammengesetzt aus Buch und Müller. Früher hatte man nicht Bücher sondern Rollen. Man hatte auch kein Papier, sondern Pergament. Ein Mann der Tierhäute in Pergament verwandelte hiess Feller, Bergamenter, Bergaminter, Berminter, daher auch Müller. Derjenige nun, welcher Pergament bereitete und darauf schrieb, war ein Buchmüller. Dieses Bürgergeschlecht stammt aus dem Kanton Bern. 1624 wird einem Hans Buchmüller, Schulmeister, in Brittnau eine Helena Buchmüller getauft. Taufzeugen sind Hans Lienhard, Elisabeth Lib und Gut und Helena Fürstein. 1631 eine Maria Buchmüller 1634 eine Bärbeli Buchmüler 1636 eine Maria Buchmüller 1639 einen Jakob Buchmüler
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 16 | 173 von Jakob Frei, Pfarrer in Brittnau. 1639 Den 3. November ist der Schulmeister Hans Buchmüller vor Chorgericht erschienen, und ist ihm fürgehalten worden, sein vertrunken liederlich Läben, so er vergangenes Jahr in der Schul erzeigt, und ihm getreuet, wenn er sich nit bessere, so wölle man ihm die Schule nehmen, und sie einem Anderen anvertrauen. Darauf Besserung versprochen. 1640 den 15. November damalen ist der Schulmeister Hans Buchmületr ganz ernstlich beschulten worden wegen seines ganz liederlichen Lebens, und ist ihm getruet worden, wenn er sich nit bessere, und die Schüler besser lehre und züchtige, so wöle man ihm die Schule nemmen, und sie einem andern übergeben. Darauf er als guts verheissen hat. 1663 ist ein Hans Buchmüller Chorrichter. 1718 Johannes Buchmüller aus (B4_S.26-27) der Vorstadt Brittnau geboren. Gestorben 1792. 1718 am 4. Februar Sohn des Daniel Buchmüller und der Maria Lienhard war auf dem Hauenstein von einem gesprengten Felsstück 1792 am 31. März erschlagen. 1728 am 13. Februar ward Salomon Buchmüller, dessen Eltern und Voreltern zwar zu Brittnau Bürger waren. Aber sich desselbigen wegen nachlässiger Abrichtung der Steuern und Gebrächen verlustig gemacht. Von einem ehrsamen Gricht für sich und seine Nachkommen wieder zu einem rechten und wahren Bürger angenommen worden, herfür er aber folgendes auszurichten angelobt, nämlich: Junkeren Comendant zwei spezies dublonen, dem Landschreiber eine halbe Dublone, der Gemeinde fünfzig Gulden und dem ganzen Gericht annoch eine Mahlzeit zu geben. (Grichtsbuch Brittnau) 1731 Salomon Buchmüller ist Grichtsäss. 1738 Salomon Buchmüller, Wirt zu Brittnau ist einem Uli Hofer Vogt. 1740 ist Salomon Buchmüller Richter und Wirt 1744 ebenfalls Richter und 1750 im April stirbt er. 1780 ist ein Jakob Buchmüller in der Vorstadt einem Hans Jakob Widmer Vogt. 1781 ist ein Samuel Buchmüller einer Maria Gerhard Vogt.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 17 | 173 1785 ist ein David auf dem Scheurberg einem Jakob Gugelmann Vogt. 1787 Hans Jakob Buchmüllers Witwe. 1779 Hans Jakob Buchmüller in Bern. Weitere Nachrichten fehlen mir (Stefan Kunz). Ich zähle deshalb nur noch die auf, die ich persönlich gekannt habe. In der Vorstadt 1. Daniel Buchmüller, Fuhrmann, seine Söhne sind: a. Daniel b. David c. Samuel a. Daniel Buchmüller Söhne: i. Samuel ii. Bernhard iii. Albrecht b. David Buchmüller Sohn: i. Gottfried c. Samuel Buchmüllers Sohn: i. Wilhelm (B4_S.28-29) a. Daniels Buchmüllers Söhne i. Samuel Buchmüller, Gemeinderat, hatte vier Söhne 1. Friedrich, Maurer 2. Samuel, Schmid 3. Jakob, Landmann 4. Adolf, Käser ii. Bernhard Buchmüller, hatte zwei Söhne: 1. Johannes 2. Fritz iii. Albrecht Buchmüller, Wegknecht auf dem Zelgli hat ebenfalls zwei Söhne: 1. Adolf 2. Fritz
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 18 | 173 Der alte Daniel Buchmüller erzeugte in zweiter Ehe einen iv. Sigmund Buchmüller, dessen Söhne heissen 1. Sigmund, starb vor Schreck. 2. Gottlieb, Metzger Auf dem Zelgli wohnte ferner ein David, der hinterliess einen Hans Jakob, der Kinderlos starb, und einen Gottlieb der hat drei Söhne: Gottliebs Söhne heissen: 1. Gottfried 2. Andreas, Uhrenmacher 3. Fritz Fernere Buchmüller waren: ein Jakob, der hatte zwei Söhne 1. Samuel 2. Christian Samuel hatte zwei Söhne: 1. Jakob. Er starb in Kriegsdiensten. 2. Samuel, Schuster hat ebenfalls drei Söhne: a. Jakob, Schuster. b. Samuel, Bäcker c. Otto Ein Leo Buchmüller von der Vorstadt, starb Kinderlos. Jsaaks zweiter Sohn hiess Christian und hatte zwei Söhne: 1. Samuel Samuel hatte nur eine Tochter hinterlassen, Namens Elise und ist nach Amerswil ausgewandert. 2. Niklaus, alt Landjäger ist auch nach Amerika gereist, seine drei Söhne heissen: i. Adolf ii. Gottfried iii. Otte und folgten ihm nach. (Amerika) Johannes Buchmüller, Dubehansi, hat einen Grosssohn Samuel, Dubelisämi, der hat auch einen Sohn der das Schmiedhandwerk erlernte.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 19 | 173 Hinter der Kirche wohnten ein Samuel und ein Hans Jakob. Der erstere hiess auch Zunamen: „Geuggel“, zog mit deiner Familie nach Amerika uns starb im Sommer 1884. Der Hans Jakob war Schuster von Profession, trieb es aber nicht. War eine Zeit lang Waldweibel und darauf Wächter. Er wurde mit Hans Jakob Wälchli Bamwart am 22. Februar 1864 zu Grabe getragen. Sein Sohn Jakob geboren 1823 hat einen Sohn der ebenfalls Jakob heisst. (B4_S.30-31) Jakob Buchmüller, Buchmüller in der Strählgasse hatte zwei Söhne, einen Jakob und einen Johannes. Der erstere war einfältig und der Zweite Buchmüller Hanesli nicht recht gescheit. Dieser hatte drei Söhne: Jakob, Salomon und Johannes. Die beiden letzteren haben keine Nachkommen. Der Jakob dagegen einen Sohn Jakob, der heiratete eine Schmitter. Im Hard wohnte ein Salomon. Er war mit seiner Ehehälfte das letzte Ehepaar das der Herr Pfarrer Samuel Larschon kopulierte der hinterliess einen Sohn Jakob, welcher in der Vorstadt „Höhlen wohnte“ und daselbst kinderlos starb. Bifang Hiess früher auch Inseli, bei der alten Käse, bei der Lüscherschmitte auch beim Mähderwuhr. Allein der Zeitgeist hat hier auch seine Rechte geltend gemacht. Man findet keine Wuhr mehr, deswegen ist auch Wässerhüsli abgetragen worden. Hier stehen drei Wohnhäuser und drei Scheunen. 1859 am 12. Januar Abends um 9 Uhr brannte hier eine Scheune ab, welche teils dem Peter Wiss, teils dem Lehrer Suter gehörte. Sie stand nördlich am Sodbrunnen hart an der Strasse nach Zofingen. Suter baute die jetzige auf. Vor der Reformation stand hier ei hölzernes Kreuz. (B4_S.32-33) D Deckhubel Der Deckhubel (Zelgli) liegt auf einem Hügel zwischen dem Albis und dem Kirchberg. Es wohnte auf demselben ein Dachdecker, daher der Name. Hier geniesst man eine schöne Aussicht über einen Teil des Wigertals. Nach der Sage soll hier der Galgen gestanden haben, kann aber nicht urkundlich nachgewiesen werden. Es stehen hier zwei gemauerte Häuser mit Scheuerwerk unter Ziegeldach.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 20 | 173 In folge Brandstiftung aus Rache von Bernhard Wälchli im Geissbach. Er starb im Zuchthaus. Ende der siebziger Jahre wurden zwei Brunnen vom Kilchberg her mit schätzbarem Wasser erstellt. Dorbenmoos Das Dorbenmoos hat den Namen von dem Moos, in welchem Torf gegraben wurde. Die kleine Ortschaft besteht aus drei Häusern, das eine wohl das ältere, war die Torfhütte. Das andere Schützenhaus und das dritte wurde von Franz Zimmerli zwischen beiden gebaut. Dorf Das Dorf liegt im Wiggertal, und unterscheidet sich in Ober-, Unter- und Ausser- Dorf, wo aber sich diese dreie abgrenzen, ist nicht genau zu bestimmen. Das Oberdorf beginnt unterhalb des Altweges, zieht sich gegen das Gasthaus zur Sonne wo das Unterdorf beginnt bis zur Schmiede, wo das Ausserdorf seinen Anfang nimmt und am Albis endet. Wenn man die Rundreise nun macht und im Oberdorf anfängt, so hat man rechts einen Bierbrauerei, eine Pinte, links eine Hafnerwerkstätte; weiter unten das Gasthaus zur Sonne, etwas ab der Strasse das Feuerspritzenhaus. An der Strasse das Pfarrhaus und die Kirche. Nach Norden steht links das Schulhaus und die Ziegelhütte. Vom Schulhaus aus führt die Strählgasse an die Wigger. Weiter nach Norden erreichen wir die Schmiede. (B4_S.34-35) Hier wendet sich die Strasse nach Westen. Man kommt zur Käserei. Zwischen derselben und der Garnbuche zweigt sich eine Strasse übers Feld nach dem Hard und Strengelbach. Am Albis hört das Ausserdorf auf. Das Dorf ist nicht am Wasser. Jedes Haus hat einen laufenden oder Sodbrunnen. Dasselbe ist schon einige Mal mit Feuersbrünsten heimgesucht worden. 1547 auf den 5. Tag Juli entzündete sich in Brittnau im Amt Aarburg eine erschröckendliche Brunst, gläublich durch Verwahrlosung. Die verzehrte zwei und dreissig Häuser samt etlichen Speichern und Scheuren, worunter der Stadt Bern Kornschütte gerechnet war. Gleichfalls gingen auch dadurch die Kirche samt dem Turm und der Glocken zu Grunde, wie auch das Pfrundhaus. Es erstickte ein Kind in den Flammen. Nur vier Häuser wurden errettet, und war des Orts ein sehr grosser Jammer.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 21 | 173 Durch gute Beisteuer konnte das Dorf wieder gebaut werden. Die Stadt Zofingen steuerte dreissig Pfund an Geld, 4 Malter Korn, nebst Wein und Gemüse. Die Steuern der Partikolaren nicht gerechnet. 1849 brannte im Herbst das Haus des J. J. Zimmerli, Schmied im Dorf ab, infolge Brandstiftung. Er baute auf denselben Platz ein zweistöckiges von Stein. Wohnte aber auf der Schmiede. 1855 am 14. Januar brannte das Haus des Samuel Tschamper, Dävihansen, ab. Man vermutete Brandstiftung. Alles Vieh kam in den Flammen um. Die Leute holten das Fleisch zum Essen. 1855 am 10. April brannte Bernhard Felbers Haus im Ausserdorf ab. Es wurde von Mietleuten bewohnt. (B4_S.36-37) Wahrscheinlich war das Haus vor hundert oder mehr Jahren Eigentum eines reichen Mannes, weil sich in der Stallwand gegen die Gasse ein Futterkasten befand. Auch ist es mit Bestimmtheit anzunehmen, dass i demselben eine Schmiedewerkstätte sich befand, da einige hundert Schritte gegen die Vorstadt hin zwischen dem Albis und dem Weg noch jetzt ein Platz Kohlgrube genannt wird. 1856 am 8. August, Samstags Aends ging bei Samuel Hunziker–Sandmeier Feuer auf, während die Bewohner zu Nacht speisen. Das Vieh konnte mit grosser Not gerettet werden, ebenso ein Fuder Garben, das letzte heut eingebrachte. Hunziker erhielt aus der Brandversicherungsanstalt Franken 3‘100.--. Es wurde auf denselben Platz ein zweistöckiges Haus gebaut und mit Ziegeln gedeckt. Eigentüer waren vor ihm: Ein Lüthi, dann sein Schwiegervater Jakob Sandmeier; nach ihm Friedrich Rüegsegger, sein Tochtermann, dann Jako Wälchli-Zimmerli und jetzt Jako Gerhard-Glur. Dorfbächlein Oberdorfbächlein Das obere (Oberdorfbächlein) entspringt im Walde hinter dem Graben aus zwei Armen. Der nördliche bildet den Grabenweiher, der südliche entspringt zu hinterst im Fuchsloch und die erste Quelle wird das „Kühle Brünneli“ genannt. Vor dem zweistöckigen Wohnhaus vereinigen sie sich und fliesse ostwärts dem Dorfe zu. In den dreissiger Jahren floss dasselbe uneingedämt über die Strasse am Wirtshause vorbei, später wurde es mit eichenen Flecklingen gedeckt, dann wurde ein Coulihsen gemacht und Ende Dezember
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 22 | 173 1884 eine Brücke gebaut, und statt Kalkmörtel, Cement verwendet. Das Bächlein fliesst dann durch Pfarrgarten und versiegt in einem Baumgarten. Bei Regengüssen ist es ein böser Nachbar. Ausserdorfbächlein Das Ausserdorfbächlein entspringt sich aus mehreren Quellen oder nur aus Sickerwasser und bildet den (B4_S.38-39) Feuerweiher der Vorstadt, fliesst durch das Ausserdorf den Brühlmatten zu, und verliert sich daselbst. De Gouttes 1796 war Pfarrer in Brittnau von 1796 bis 1812. Er kam auf Johannes Müller und war der Sechszehnte auf dieser Pfründe. F Farschon 1812 Auf den De Gouttes kam Samuel Farschon, der blieb aber nur von 1812 bis 1816. Neben seinen Amtsverrichtungen trieb er Landwirtschaft, denn er hatte einen ordentlichen Viehstand, unter dem zwei Pferde sich befanden. Wiewohl der Siegerist Johann Ulrich Widmer den Knechtendienst bei ihm versah, führwerkte er selbst, allein er war dabei kein fahr schön, denn der Wagen stürzte hie und da um. – Es gehörte zu der Pfarrei etliche Stück Land, 1881 und stund eine Scheune gegenüber der Kegelbahn, welche im Jahre 1881 vom Staate versteigert und dann abgebrochen wurde. Der Platz wurde umgegraben und in Gartenland umgewandelt. Es fanden sich Überreste von einem Brunnen vor. Er hatte auch zwei Irrsinnige in seiner Aufsicht, nämlich einen Herr Thormann und eine Jungfrau Lentulus. Feld auf dem hier stehen zwei Häuser. Das untere ist dasselbe abgebrannt von war früher eine hölzerne Strohhütte. Jakob Kunz, Schreiner, kaufte dieselb bis Uhr Morgens. Wöhrend der Abdankungsrede schlug es in Zofingen e, riss sie 1868 ab, und baute eines von Stein. In der Nacht vom 4. / 5. Mai 1868 ist dasselbe abgebrannt von 12 bis 3 Uhr Morgens. Während der Abdankungsrede schlug es in Zofingen 3 Uhr.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 23 | 173 Auf dem Platz waren 7 Feuerrotten und 6 Spritzen, Viele Leute waren untätig. Wirz Gottfried, Büchsenmacher, wohnte daselbst zur Miete im oberen Stock. Er warf Betten und ein Kind zum Fenster hinaus, sprang selbst nach und holte eine Leiter, damit seine Frau herunter steigen könne. Kunz ist als verdächtig abgefasst worden. (B4_S.40-41) Fennern Fennern liegt im westlichen Teil der Gemeinde und zählt fünf Häuser. In einem wird seit mehreren Jahren eine Pintwirt betrieben von der Familie Gugelmann, Hänsis, und in einem anderen werden Ziegel gebrannt von 1845 derselben Familie. Hier brannte im Jahre 1845 ein Haus ab, welches zur Hälfte dem Johann Jakob Wiss, Lehrer, und zur anderen Hälfte dem Jakob Graber gehörte. Beide bauen wieder. Grabers brannte wieder ab. Flückiger 1591 bis 1602 Gallus Flückiger war Pfarrer auf der Pfründe Brittnau von 1591 bis 1602 Frei 1627 bis 1645 Jakob Frei war Pfarrer auf der Pfründe Brittnau von 1627 bis 1645 Freudeler Freudeler ist ein ausgestorbenes Geschlecht der Gemeinde Brittnau von ihnen bekannt: 1635 den 16. Juni sind folgende Personen gestraft worden. Wegen dass sie vergangenen Winter in Joggi Freudelers Hus nachts danzet hand: Anni Freudeler, Anni Lienhard, Anni Haberstock, Suters Magd, Uli Rüegger und Gilgi Hess. Köferli der Giger soll in d’Kefe. (Käfig, Gefängnis) 1643 den 28. Mai. Damalen sind um Danzens willen gestraft worden jedes um 1 Pfund: Gret Freudeler, der Pfifer ein Luzerner, Karren Hansen Sohn, Anni Lienhard, Schmids Maria und Fridli Hessen Neieri. 1740 lebte ein Mathias Freudeler, und 1830 lebte noch der letzte dieses Namens der Lehrer war. Fuchsloch
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 24 | 173 ist eine Schlucht zwischen dem Steingässli und Sonnenraim. Fürdiele ein Stück Wald ob dem Sonnenrain. G Geissbach Derselben liegt im westlichen Teil der Gemeinde, in der Nähe von Leidenberg und Benzligen. Gerhard 1700 Der Tapfere mit der Gerhre ist ein Gerhard. Dieses ist ein Bürgergeschlecht seit 1700 1700 ist ein Heinrich Gerhard Schulmeister und Dreissiger. (B4_S.42-43) 1706 Heinrich Gerhard Schulmeister in derselben Eigenschaft. 1712 wird er dazu noch ins Chorgericht gewählt 1725 Lebt ein Hans Thomas Gerhard. 1728 Wird ein Simeon Gerhard Grichtsäss. 1736 Wird Simeon Gerhard Grichtsäss, Chorrichter und Dreissiger. 1744 Lebt Hans Thomas Gerhard noch 1750 bis 1752 item Jakob Thomas Gerhard Grichtsäss. 1775 Jakob Thomas Gerhard ist Seckelmeister. 1778 Vogt ist derselbe (Jakob Thomas Gerhard) der Maria Riedtmann und der Elisabeth Widmer. 1779 Ist er (Jakob Thomas Gerhard) der Maria Matter und dem Landesabwesenden Jakob Sandmeier ab dem Scheurberg. 1780 Ist er (Jakob Thomas Gerhard) Seckelmeister und 1780 bis 1782 Kilchmeier 1803 Hans Jakob Gernhard in französischen Diensten. Gerhard die mir (Stephan Kunz) in Erinnerung sind:
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 25 | 173 Am Battenberg wohnte ein Gerhard, Schneider, der hatte zwei Söhne, Jakob und David. Jakob kam in der Strafanstalt Baden im mit seinem Nachbar Jakob Wullschlegel, als in derselben Feuer ausbrach. David kannte etwas vom Schneiderberuf. Klein von Person und starb kinderlos. In der Rossweid lebte ein alter Mann, Namens Gerhard, der hatte zwei Söhne: David und Bernhard. David wohnte eine Zeitlang ausserhalb der Gemeinde und zog dann ins Grod. Der hatte vier Söhne: Bernhard, Johannes, David und Jakob. Johannes ein Weber, wohnte in der Vorstadt, hat wenigstens einen Sohn. David; Weber und Landmann, wohnt im Grod hat auch einen Sohn. Jakob; wohnte im Dorf, treibt Landwirtschaft und ist Waldkassaverwalter. Bernhard; der älteste blieb auf seines Vater Heimwesen, fabrizierte ein wenig und trieb Landwirtschaft. Seine Söhne sind: Jakob, Bernhard, Friedrich, Johannes und Samuel. (B4_S.44-45) Jakob; scherzweise“Düfour“ genannt, lernte Backen, eine Zeitlang war er Mühlekarrer und zuletzt ward er Weber. Keine Nachkommen. Bernhard; ein Weber, wohnte auf dem Scheurberg, hatte zwei Söhne: Johannes und Samuel. Johannes; Musikant, hat zwei Söhne: Johannes und Arnold, ist zwar früh gestorben. Samuel; Weber, hat eine Tochter hinterlassen, ist auch früh gestorben. Bernhard; erlernte das Wagnerhandwerk; wurde ein Mitglied des Gemeinderats und Armenpfleger, zu guter Letzt ein berühmter Schulmeister, in welcher Eigenschaft er auch das Zeitliche segnete. Seine Söhne hiessen: Herrmann, Traugott, Robert und Walter. (B4_S.44-45) Auf dem Thomehubel wohnte ein Samuel Gerhard, „Thome Samuel“, hatte mehrere Töchter und einen Sohn. Daselbst wohnte ferner ein Melcher, „Thome-Melcher“. Der hatte drei Söhne die Taufnamen weis ich (Stephan Kunz) nicht, der eine war ein Wagner, hinterliess einen Sohn; der andere war ein Drechsler, der hatte zwei Söhne: Hermann und Albert, Dieser starb bald nach der Confirmation.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 26 | 173 Hermann; wohnte in der Rossweid bei seinem Schwiegervater Friedrich Wälchli, und hat zwei Söhne. Im Ausserdorf wohnte der sogenannte „Thömeler“, der hatte einen Sohn Bernhard, Seiler, der hat auch einen Sohn. Im Hard wohnte ein Johann Ulrich, Ferger3, der hat einen Sohn: Fritz. In Strengelbach wohnt ein Gerhard und unterhalb Zofingen beim Wirtshüsli einer. In der Rossweid wohnte der „Thömel-Jakob“, der hat zwei Söhne hinterlassen, Adolf, ein Zimmerman und Hermann ein Schmid. Auf dem äusseren Scheurberg starb der „Thömeluli“, der hinterliess einen Sohn, welcher aber abwesend ist. Auf dem Scheurberg wohnte der „Thömelhanesle“. Im Katzenmoos wohnen mehrere Brüder und Söhne Gerhard. Im Grod lebte der „Thomesamele“, sein Sohn hiess Samuel, der hatte ihrer mehrere, nämlich: (B4_S.46-47) Samuel. Brack starb noch jung. Jakob „Gerhard“ Gerhard, Zimmerman auf der äusseren Rossweid, Albert, Emil und noch einer. In Kaspar Gerhard, „Thömelikasper“ hinterliess zwei Söhne, Rudolf, der hatte nur Töchter; man nannte ihn „Thömeliruedi“. Der hatte nur Söhne: Samuel, Hans Jakob, Bernhard und Hans Ulrich. Samuel; „Thömelisämi“ hatte wenigstens drei Töchter und einen Sohn. Hans Jakob; hatte zwei Töchter und vier Söhne: Jakob, Landjäger. Samuel, Weber, keinen Sohn. Friedrich, ging nach Amerika. Johannes; ist ein Weber. In der Vorstadt wohnte der Thomejögge“, sein Sohn hiess Johannes Ulrich, hatte nur zwei Töchter. Glur 3 Der Fergger arbeitete meist im Auftrag von Textilhändlern als Bindeglied zwischen Handel und Handwerk. Er sorgte für den Transport der Rohstoffe zu den Handwerkern oder Heimarbeitern, kontrollierte deren Arbeit, bezahlte ihre Löhne und sammelte die Zwischen- oder Fertigprodukte für den Handel wieder ein.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 27 | 173 wird in älteren Schriften Glaur geschrieben, ist ein Bürgergeschlecht der Gemeinde Brittnau, seit wann, ist unbekannt. Erst im Jahre 1694 tritt ein Jakob Glaur auf. Also 1694 ist ein Jakob Glaur Seckelmeister, Vierer und Dreissiger. 1696 ist noch Dreissiger bis 1712. 1736 wird ein Jakob Glaur wieder Dreissiger. Obs derselbe ist ? 1736 Jakob Glaur gewesener Witr zu Brittnau ist des Abraham Glauren selig, Töchterli Vogt. 1740 ebenfalls. 1750 ist ein Hans Glur Feuerläufer. 1776 Hans Ulrich Glur auf dem Scheurberg starb anno 1849. Der hinterliess eine Tochter Elisabeth und drei Söhne: Jakob, David und Gottlieb. Jakob; starb Kinderlos. David; war mehrere Jahre Wächter, und hatte eine Tochter Elisabeth und fünf Söhne: Fritz, Johannes, Rudolf, Jakob und Adolf. Gottlieb; starb Kinderlos. 1778 Hans Jakob Glur im Dorf ist einem Hans Glur Vogt. 1779 Hans Jakob Glur an der Wigger (B4_S.48-49) als Vogt: 1. Elisabeth Glur im Grod. 1782 2. Hans Glur, Blödsinnig. 3. Geschwister Anna Maria, Samuel und Maria Bader. 1785 Elisabeth Glur. Hans Jakob Glur an der Wigger hatte zwei Söhne: Jakob und Johannes. Jakob; Viehhändler, eine Tochter und einen Sohn: Johanes. Johannes der lernte die Schlosserei und wurde im Jahr 1880 1880 und 1884 in den Gemeinderat gewählt. Johanes; derselbe hatte nur eine Tochter: Rosina. An der Wigger oberhalb der Steinnernen Brücke wohnte ein David Glur, Steinhauer und Landmann. Der hat zwei Söhne: Johannes und David. Johannes hat zwei Söhne und eine Tochter. Wo die Wirtschaft Brack sich befindet, wohnte der „Stöckli Glur“, ohne männliche Leibserben.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 28 | 173 1779 Glur Samuel unbekannt abwesend. Graben ist ein kurzes, enges Tälchen und liegt zwischen Albis und Kunzen. Er gleicht einem Graben, daher der Name. Daselbst befinden neue laufende Brunnen und drei Sodbrunnen und stehen zwölf Häuser. Zwei Quellen bilden das Oberdorfbächli. Im Graben liegt der Brandschaden: 1804 und 1847. Grabenweiher er ist ein Feuerweiher, wird aber auch Schiffweiher und zur Gewinnung des Eises benutzt. Auch belustigte sich im Winter die Jugend mit Schleifen darauf. 1861 Im Jahr 1861 wurde derselbe um Franken sechs verliehen für das Jahr 1885 1885 wird der Zins für Franken zwanzig veranschlagt. Graber ist abgeleitet von Graben. Die Erwerbung des Bürgergeschlechts ist unbekannt. Nach der Sage war der erstgeborene Graber ein uneheliches Kind. 1751 Einer der Söhne Jakob Graberjoggeli wohnte auf der Fennern, erlitt daselbst zweimal Brandschaden. Er hinterliess einen Sohn. Jakob Graber wohnte im Graben und (B4_S.50-51) und hinterliess fünf Söhne: Samuel, Salomon, Johannes, Hans Jakob und Bernhard. Samuel; kam um im Freischarenzug. Salomon; hinterliess zwei Töchter und einen Sohn Johannes. Johannes; wanderte nach Amerika aus. Johannes; ein Weber, wohnte in der Vorstadt und hat auch einen Sohn. Jans Jakob; ist unverheiratet. Bernhard; wohnt auf dem Scheurberg.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 29 | 173 Grabermatt ist ein Stück Land im Graben, das immer kleiner wird. Ein Zopf wurde verkauft, ein anderer wird wie Eigentum behandelt und auf einem dritten wird Weidenkultur betrieben. Das Gras wird seit vielen Jahre versteigert. Grod Grod, das, liegt an der Strasse von Reiden-Mehlsäcken nach Pfaffnau. Daselbst stehen 12 Häuser, jedes derselben hat seinen eigenen Brunnen. Diese Ortschaft wurde innert zehn Jahren mit drei Feuersbrünsten heimgesucht. 1854 brannte im Grod des Bernhard Lerchen, „Grodschnider Bernhards“ Stock, konnte doch noch rechtzeitig gelöscht werden. 1884 Das am 12. Mai 1882 abgebrante, nun neu aufgebaute Haus des abgestorbenen Bernhard Lerch im Grod ist am 18. Dezember 1884 wieder abgebrannt am hellen Tage. Entstehung des Brandes noch nicht ermittelt. Grodhölzli liegt oberhalb des Grodes, und unterhalb des Weilers Liebigen. Hier steht nur ein Haus. Gugelmann 1376 Eine Kriegsmannschaft welche im Jahre 1376 eine Niederlassung suchte trug metallene Gugelhüte. Sie liessen sich in verschiedenen Gegenden der Schweiz nieder, ein solcher Man hiess um seines Hutes willen: Gugelmann. Die Erwerbung des Bürgerrechts mag auf obige Weise geschehen sein. (B4_S.52-53) 1599 wird dieser Name nicht Gugelmann sondern Gubelmann geschrieben. 1604 am 25. Juni verehelichte sich ein Hans Jakob Gugelmann mit einer Anna Bürgi, und lassen taufen: 1604 am 2. Dezember einen Sohn: Uli. 1606 am 11. Mai einen Sohn Stephan. 1608 einen Sohn: Gilgi.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 30 | 173 1607 Verehelichen sich Hans Gugelmann und Barbara Lüti und lassen Taufen: 1608 eine Tochter: Elisabeth 1607 Hans Gugelmann und Elsbeth Köferli lassen taufen: einen 1607 einen Sohn: Beatus. 1608 am 18. Oktober eine Tochter: Verena. 1608 eine Tochter: Elisabeth. 1611 Stephan Gugelmann und Adelheit Leener lassen taufen eine Tochter 1611 am 12. Mai: Magdalena. 1612 Melchior Gugelmann und Anna Huber lassen taufen: 1612 eine Tochter: Anna. 1613 einen Sohn: Jakob. 1617 einen Sohn: Melchior. 1626 einen Sohn: David. 1613 Hans Gugelmann und Katharina Stierli lassen taufen: 1613 eine Tochter: Elisabeth. 1614 Hans Gugelmann und Barbara Lüscher lassen taufen: 1614 einen Sohn: Jakob. 1616 Hans Gugelmann und Ursula Kachelofen lassen taufen: 1616 einen Sohn: Georg. 1618 am 30. November verehelicht sich Jakob Gugelmann mit Anna Dätwiler und lassen taufen: 1623 einen Sohn: Jakob. 1620 Gilg Gugelmann und Katharina Bläuenstein lassen taufen: 1620 eine Tochter: Margret. 1629 einen Sohn: Hans Jakob 1623 am 12. Mai verehelicht sich Hans Gugelmann und Elsi Lienhard, und lassen taufen: 1627 eine Tochter: Babi. 1624 Ist ein Hans Joggi Gugelmann um Spielens willen um 1 Gulden gestraft worden. 1627 am 29. August verehelichte sich Uli Gugelmann und Babi Vonäsch, und lassen taufen. 1627 einen Sohn: Uli.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 31 | 173 1628 Hans Joggi Gugelmann. 1647 am 7. Februar. Sind vor Chorgericht erschienen etliche Personen welche liederlich die Kinderlehr besuchen oder deren Eltern, darunter befindet sich Hans Joggi Gugelmann (B4_S.54-55) „Trächteschneider“ genannt. 1668 bis 1671 ist ein Gilgi Gugelmann Chorrichter bis1671. 1694 bis 1712 ist ein Hans Gugelmann Grichtsäss. 1694 Hans Jakob Gugelmann, Chorrichter 1698 ist ein Hans Gugelmann Schulmeister. 1699 Hans Jakob Gugelmann, Chorrichter. 1706 Hans Jakob Gugelmann, Chorrichter. 1700 bis 1708 ist Hans Jakob Gugelmann, Grichtsäss. 1700 bis 1712 ist Hans Jakob Gugelmann, Chorrichter. 1700 bis 1736 ist Hans Jakob Gugelman, Dreissiger. 1708 wird ein Hans Gugelmann Waisenrichter. 1736 wird ein Hans Gugelmann, Dreissiger. 1750 bis 1752 ist Hans Uli Gugelmann, Chorrichter und Vierer. 1765 Hans Gugelmann und Elsbeth Zimmerli lassen taufen: 1765 eine Sohn: David 1789 April 7. obüt opprehsus ruina lapidieina octavo poht celebratas natias die. Gegenwärtig leben mit dem Geschlechtsnamen Gugelmann folgende Zusammen: Gabriele; Hänsli; Chuder; Davedlis und Kräzers. Die Familien Gugelmann „Gabriel“ wohnt im Hard, Stammhalter waren ein Hans Jakob und ein Samuel. Hans Jakob; hatte drei Töchter; keinen Sohn Samuel; hatte drei Söhne und eine Tochter. Die Söhne hiessen: Samuel, Jakob und Johannes. Samuel; hiterliess drei Söhne und mehrere Töchter.
Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 BAND IV 32 | 173 Theodor, ein Schreiner. Albert, Lokomotivheizer. Fritz, ein Maurer. Und noch drei Söhne. Auf der Fennern treibt ein Johannes Gugelmann, „Hänsli Hani“ genannt eine Wirtschaft und eine Ziegelei. Wie seine Brüder hiessen weis ich (Stephan Kunz) nicht. Der hatte drei Söhne. 1837 Im Grodhölzli wohnte ein David Gugelmann, „Hänsli – Jöri – Daved“, war 1837 Mitglied des Gemeinderates und Armenpfleger. Starb ohne männliche Leibserben Kinderlos. (B4_S.56-57) In der Vorstadt wohnte im ersten Haus, rechts an der Strasse ein „Hänsli – Hans – Joggi“ Gugelmann. Der hatte drei Söhne: Hans Jakob, Hans Ulrich und Gottlieb. Hans Jakob; „Hänsli – Hansjoggeli“, genannt war Garnbucher, einige Zeit Armenpfleger. Er hatte nur zwei Töchter, erreichte ein hohes Alter und hinterliess ein schönes Vermögen. Hans Ulrich; hatte einen Sohn: Hans Ulrich. Hans Ulrich, Maurer, zog nach Amerika. Gottlieb; Maurer, starb Kinderlos. Den David darf ich nicht vergessen, der starb als Hagestolz4. Der Vater Gugelmann Hans Ulrich war Bannwart, Friedensrichter, Gemeindeamann und Grossrat; Vater der Gemeinde. Der hatte zwei Söhne: Hans Ulrich und Gottlieb. Hans Ulrich: starb unverheiratet. Gottlieb: hatte fünf Söhne erzeugt: Jakob; Hans Ulrich; verunglückt Hans; Gottfried; Friederich; „Hänsli – Davids“ Gugelmann sind ohne männliche Nachkommen ausgestorben. „Kräzer“ Ein David Gugelmann war Bannwart. Hatte einen Sohn: David. David; hatte nur zwei Töchter. 4 Hagestolz ist eine (veraltete) Bezeichnung für einen älteren, „eingefleischten“ Junggesellen, der von anderen oft als etwas kauzig angesehen wird.
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