Chronik von Brittnau Band 3

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 80 | 116 1616 kamen sie nach Frankreich. In Deutschland sind sie seit Anfang des achtzehnten Jahrhunderts angepflanzt. 1770 begann eine sehr grosse Teuerung an Lebensmitteln einzureissen, welches nicht sowohl Misswachs an Lebensmitteln, sondern ein unter den Menschen entstandener Wuchergeist zum Grund hatte, ein Königlicher, ein Fürstentum, ein Kanton, jje Städte gegen Städte liessen die Ausfuhr von Lebensmitteln gegenseitig verbieten, da die Regierungen der Kantone Luzern und Solothurn nach gemachten Untersuchungen fanden, dass für ihre Einwohner noch genugsam Früchte vorhanden waren, so liessen sie verbieten, dass Viertel Kernen höher als zu 30 Batzen zu verkaufen. Von dieser Zeit an wurde die Anpflanzung der Kartoffeln immer mehr in Aufnahme gebracht. Anfänglich wurde dem neuen Gast ein Plätzlein im (B3_S.198-199) Garten angewiesen, später im Pflanzland, und jetzt baut die ärmste Familie ¼ bis ½ Juchart Kartoffeln, durch den vieljährigen Anbau haben sie ihr Gift und ihre holzige Natur verloren, sind gegen die Einflüsse der Witterung empfindlicher, wässriger und springen weniger auf als früher. Preise von Gemüse Jahr Art Franken Cents 1740 1 Willisauer Viertel Kartoffeln; 5 Batzen 2 Kreuzer --- 80 1770 1 Viertel Kartoffel 1 50 1779 9. Mai. Für 10 Viertel Herdäpfel von Rudi Lerch; 5 Gulden 5 Batzen 22 14 1 Klafter Heu; 16 Gulden 34 28 1780 Herbstmonat für 200 Schöchli Emd à 3 Kreuzer macht 10 Gulden 21 42 1782 Heumonat 8. Gab 35 Roggenschäub à 2 Batzen 10 --- 15 Roggenschäub à 6 Kreuzer 3 21 1817 April bis Juni. 1 Viertel Kartoffeln 2 Franken 50 Rappen 3 57 1858 11. August. 1 Sester neue Kartoffeln --- 40 1. Juni. Hanfsamen --- 40 1859 1 Doppelzentner Kartoffeln 3.77 bis 4 52 1860 1 Doppelzentner Kartoffeln in Langenthal 6 bis 11 --- 1 Zentner Kartoffeln in Sursee 4.50 bis 5 --- 1 Sester 1.40 bis 1 50 1861 1 Doppelzentner Kartoffel 6 60 1 Sester 1 --- 1 Vierling Kabis 2 50 Das Körblein Rübli --- 15

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