Chronik von Brittnau Band 3

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 74 | 116 Futterpflanzen: Klee Esparsette16 Lüzerne17 Runkelrüben Raigras18 Gerste Gerste wird nicht viel gepflanzt; dagegen wachsen wild: Löwenzahn Habermark Bocksbart verschiedene Wegerich Arten wilder Kerbel Bärenklaue Ampfer gelbe Disteln Lieschgras Ruchgras Wiesenfuchsschwanz Wiesenhafer die grosse Brennessel die Hahnenfussarten die Wucherblume (B3_S.186-187) Seite 186 leer. Gute Kornjahre 1375; 1380; 1386; 1393; 1397; 1417; 1418; 1419; 1420: 1455. 1456 wurde das Brandkorn19 zum ersten Mal wahrgenommen. 1467; 1483; 1490; 1603; 1643; 1660; 1665; 1800; 1807; 1811; 1818; 1822; 1832. 16 Die Esparsetten (Onobrychis) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), also Verwandte der Erbse. Die etwa 130 Arten sind in Europa, Nordafrika, Zentralasien und Kleinasien beheimatet. Manche Arten werden als Futterpflanzen für Nutztiere verwendet. Das Wort Esparsetten kommt von Esparcette (französisches Wort, das sich von provenzal esparceto ableitet, weitere Herkunft unsicher). Esparcet(te) bedeutet Süßklee.[1] Esparsetten werden auch gesundes Heu (wie auf Französisch sainfoin) genannt. Esparsetten waren wichtige und sehr nahrhafte Futterpflanzen für schwer arbeitende Pferde in der europäischen Landwirtschaft. Seit der Ablösung dieser Pferde durch Traktoren werden sie kaum noch angebaut. Die Esparsetten zählen zu den Nahrungspflanzen der Raupen des Esparsetten-Widderchens (Zygaena carniolica). Die Esparsette gilt als Zeigerpflanze für eine alkalische Bodenreaktion. 17 Die Luzerne (Medicago sativa), auch Saat-Luzerne, Alfalfa, Schneckenklee oder Ewiger Klee, engl. lucerne (brit.) oder alfalfa (amer.) genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schneckenklee (Medicago) in Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist auch eine Nutzpflanze. 18 Das Italienische Raygras (Lolium multiflorum), auch Italienisches Weidelgras, Vielblütiges Weidelgras, Welsches Weidelgras, Einjähriges Weidelgras oder Vielblütiger Lolch genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). 19 „Totenkorn“ und „Brandkorn“: So wurde das giftige Mutterkorn früher im Volksmund genannt. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der auf Getreide wächst. Der Name deutet die Qualen an, die eine Mutterkorn-Vergiftung nach sich zieht. Die Volksmedizin kannte aber bereits im Mittelalter auch das heilende Potenzial des Giftes. Ab den 1960er Jahren begannen Bauern, spezielle Getreidebestände maschinell mit dem Getreideparasiten zu beimpfen um diesen zu ernten. Die Impf- und Erntemaschine „Goldhamster“ in der Sammlung des Deutschen Landwirtschaftsmuseums zeigt diese Entwicklung vom Pflanzenschädling zum begehrten Wirkstoff.

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