Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 71 | 116 Regelbirne, die Langstielerbirne, die Pfundbirne, die Butterbirne, die Zitronenbirne, die Lederbirne, die Eierbirne, die Gelbbirne, die Mehlbirne, die Krebsbirne, die Siegelbirne, die Kuochelibirne, die Scheuerbirne, die Kellerbirne und andere benannte Sorten. Die Äpfel und die Birnen werden teils roh, gekocht und gedörrt genossen, teils gemostet oder auch eingemacht und in Branntwein verwendet. Die Kirschbäume sind zahlreich, doch gedeihen die Kirschen nicht mehr wie früher. Es gibt kleine und grosse, weisse, rote und schwarze Kirschen, und eine Art saure, welche Emmerlinge genannt werden. Die Zwetschgenbäume gedeihen am liebsten an Bächen überhaupt an feuchten Orten, und sind ziemlich verbreitet, dagegen kommen seltener vor Die Kirschen- Pflaumen und Zibartenbäume12. Das Steinobst wird verwendet wie das Kernobst. Das Kirschenwasser ist sehr beliebt und gesucht, und findet wie die dürren schwarzen Kirschen und dürren Zwetschgen Anwendung in der Medizin. Die Nussbäume sind seltener geworden, ihre Früchte erfreuen die Kinder zur Weihnachtszeit, und die Stämme werden teuer bezahlt. Obstpreise Batzen Schilling 1433 1 Apfel oder Birne --- 1 1574 1 Viertel Birnen 8 --- 1812 1 Korb Äpfel 6 --- Neue Währung Franken Rappen 1858 1 Sester13 Äpfel --- 60 1861 1 Sester Äpfel --- 80 1 Sester Birnen 1 --- 1 Pfund Trauben --- 40 (B3_S.182-183) 12Die Zibarte (auch Ziparte und Zippate, alemannisch Zibärtle, Zibertle, Zibertl, Ziberl, Zwiferl und Seiberl sowie schweizerde utsch Ziberli, Zyberli, Zibäteli oder Zibelle) ist eine Unterart der Pflaume (Prunus domestica). Ob sie eher dem Formenkreis von Prunus domestica subsp. prisca oder dem Formenkreis von Prunus domestica subsp. insititia zuzuordnen ist, ist strittig. Der heute gebräuchliche Vulgärname Kriechen für Prunus domestica subsp. insititia wurde das erste Mal schriftlich von Hildegard von Bingen erwähnt. Kerne von Früchten beider Formenkreise wurden in jungsteinzeitlichen Siedlungen aufgefunden. 13 Sester: Nach 1838: 1 Schweizer Malter = 10 Mass oder Viertel oder Sester. 1 Mass, Viertel oder Sester = 10 lmi = 15 l (Liter). Dasa Schweizermass war praktisch bedeutungslos; im Kanton Bern begegnet einem dieses Mass kaum je mal.
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