Chronik von Brittnau Band 3

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 66 | 116 1. Dass alle diejenigen, so wegen der (B3_S.166-167) Durchfahrt die Ester zu öffnen nötig haben gehalten sein sollen, die selben wieder zu zumachen, bei einer Busse von Franken 10 im Unterlassungsfall nebst Schadenersatz. 2. Sollte sich jemand erfrechen diese Ester zu öffnen, und die Allmend-Ware durchzutreiben, um in die Güter einzudringen, so soll derselbe im Entdeckungsfall mit einer Busse von 32 Franken belegt werden, nebst Schadens-Ersatz, woran ein Drittel dem Staate, der andere der Gemeinde und der Dritte dem Verleider nebst Geheimhaltung seines Namens zukommen solle. 3. Wenn aber die Gethäter dieses Mutwillens nicht entdeckt werden könnten, so würde man genötigt sein, den ohne diess so schädlichen Weidgang zum allgemeinen Besten vollends aufzuheben. 4. Wer also den Weidgang liebhat, und denselben länger beizubehalten wünscht, wird hierdurch gütlich aber ernstmeinend erinnert, dass er weder bei Tag noch Nacht, die besagten Ester, weder öffnen noch beschädigen, bei der hievor bestimmten Bussen. 5. Dieses Verbot soll auch auf diejenigen Ester, so um die eingeschlagenen Allmend angebracht sind bezug haben. Gegeben in Brittnau den 2. Mai 1804 Der Kuhrain und der Albis waren bis ungefähr 1790 mit Heidelbeersträuchern bewachsen. Die Heidelbeeren wurden von heimischen und fremden Kindern unter hadernden Gesprächen gepflückt. Von da an wuchsen nebst den Eichen auch noch andere Waldbäume empor. Das Grabermoos war voller Erlengesträuch, und wurde 1832 ausgereutet. Auch die Fröschengülle diente als (B3_S.168-169) Viehweide. Das Land wurde nach und nach auf gebrochen, eingezäunt, Einfang, Byfang genannt, und mit Korn, Roggen, Hafer, Gerste und Hirse zur Abwechslung auch mit Erbsen und Saubohnen bepflanzt. Jedes 3. Jahr lagen die Acker brach und wurden Ochsen und Gänsen darauf getrieben, daher auch einige Grundstücke Gänserich heissen.

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