Chronik von Brittnau Band 3

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 1 | 116 Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 Lehrer und Dorfchronist Der Text wird Wortwörtlich abgeschrieben. Korrekturen werden nur angewendet, wenn es für die Verständigung notwendig ist. Änderungen in der Übersetzungen und Korrekturen werden gemacht, wenn die damalige Schreibweise nicht der heutigen entspricht. Zum Beispiel wird die Schreibweise „th“ in „t“ oder „zz“ in „tz“ in den Wörtern auf die neuzeitliche Schreibweise angepasst und abgeändert. Band 3 (B3_S.000A) Text Druck, Zeitungsausriss (eingeklebt) - Brittnau. (Korr.) Ein lieber Freund hat mir eine Chronik geschrieben von Stefan Kunz, gewesener Lehrer in Brittnau, zur Einsicht überlassen. Diese Chronik umfasst mehrere hundert Seiten, der ich nur einige Aufzeichnungen und Daten entnommen habe, für die sich der Bürger interessieren dürfte. Der Name Brittnau kommt im Jahre 1301 das erste Mal vor. Er ist abgeleitet von Brigitte, hiess zuerst Brigittenau, später Brittenau, um dann endgültig Brittnau geschrieben zu werden. Die Gemeinde als solche wurde aber erst 1473 als Brittnau genannt. Am 5. Juli 1547 sind in Brittnau 32 Häuser, samt Speicher und Scheunen, nebst Kirche mit Turm und Pfrundhaus durch Feuer zerstört worden. 1811 wurde Mättenwil für eine Jucharte Landes 350 Franken bezahlt. 1815 wurde das Decken der neuen Häuser mit Stroh oder Schindeln verboten. 1855 ist im Hämmeler, durch den Bannwart Johanes Lerch, der erste Waldgarten angelegt worden. 1861 kostete ein Klafter Tannenholz 20 Franken. Im Oktober 1872 hat der Dachdecker Samuel Gerhard, nach Reinigung des Storchennestes, in diesem aufrechtstehend Klarinette gespielt. 1872 wurde bezahlt: für vier Pfund Halbweissbrot 70 Rappen, für ein Pfund Rindfleisch 65 Rappen, für das Pfund Butter Franken 1.30 und den Doppelzentner Kartoffeln Franken 4.50 bis 6.00. 1879, am 12. April, wurden bei der Kirche die Linden gepflanzt. 1880, am 26. April, wurde durch Herrn Pfarrer Baumann der Friedhof im Feld eingeweiht. Der Höchste Punkt in der Gemeinde ist der Kirchberg und die niedrigste Tiefe die Trinermatte im Hard. Stefan Kunz wurde im Jahre 1823 geboren. Er stamte aus dem Geschlecht der „Stampfis“. Er war verheiratet mit Anna Elisabeth, geborene Wälchli. Beide starben im Jahre 1888. Die Nachkommen (Söhne, Töchter und Enkel) seiner schon längst verstorbenen Söhne Gotthold und Stefan Oswald leben heute an der Zofingerstrasse in Brittnau. Die Nachkommen seines dritten Sohnes Jakob Friedrich, in der Dorfsprache „Stefen Jokeb“ geheissen, sind aus ihrer Heimatgemeinde ausgewandert. Ein Sohn von Gotthold Kunz, ebenfalls mit diesem

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 2 | 116 Namen, lebt seit etwa 20 Jahren in Südafrika, wo er bei einer Zweigniederlassung von Bally in Arbeit steh. F. L. (Fritz Lerch)

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 3 | 116 (B3_S.000B) Chronik Der Gemeinde Brittnau Gesammelt und geschrieben von Stephan Kunz, Lehrer an der mittlern Schule Brittnau Teil Zweite Abfassung 1865

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 4 | 116 (B3_S.000C) Vorwort Vorliegend überschriebene Bogen enthalten Nachrichten über die Gemeinde Brittnau, welche der Unterzeichnete aus folgenden Quellen gesammelt und abgeschrieben hat: - Zofinger Chronik - Nachrichten von Zofingen - Die Aarauer Chronik - Justingers Berner Chronik - Michael Stettlers Chronik - Die Roggwiler Chronik - Alte Kirchenrechnungen - Chorgerichtsverhandlungen - Taufbücher - Handschriften aus Bibeln - Mündliche Überlieferungen zuverlässiger Personen Mit der Sammlung dieser Nachrichten habe ich mich schon seit 1854 beschäftigt, und könnte ich noch aus mancher Quelle schöpfen, wenn sie mir nicht verschlossen wären; wie zum Beispiel unsere Kirchenrechnungen, Urbarien (B3_S.000D-1) Gemeindeprotokolle, Taufbücher, Sterberegister, Vermählungen und Vermächtnisse. Der Grund dieser Sammlung und Abschrift liegt einzig in meiner Vorliebe zu diesem Fach und in einigen Aufmunterungen. Und wohlgemerkt, ich schreibe nicht aus Eitelkeit, weiss ich doch wohl, dass diese Nachrichten nie gedruckt werden, sondern geschrieben und mein und meiner Eigentum bleiben. Angefangen am 28. Dezember 1865. Gebunden Stephan Kunz, Lehrer

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 5 | 116 (B3_S.000D-1) Der Name Der Name Brittnau tritt erst im Jahre 1301 in der Zofinger Chronik auf. Daselbst lautet eine Stelle also: Brittnau war mit Ürkheim, Safenwil und Walterswil nach Zofingen kirchgenössig, und sind zu ungleichen Zeiten getrennt worden. Bei einer früheren Jahreszahl habe ich ihn nicht finden können, Er soll von dem Personennamen Brigitte abgeleitet worden sein. Denn nach der Sage soll die Gegend auf welcher das Dorf oder auch die Gemeinde ausbreiten Eigentum einer Brigitte gewesen sei, daher hiess sie anfänglich Brigitte-Au, dann Brittenau und endlich Brittnau. (B3_S.2-3) Alter und Entstehung Eben so wenig zuverlässig oder noch unzuverlässiger als der Name kann das Alter und die Entstehung des Dorfes und der Gemeinde abgegeben werden. Einzelne Teile derselben wurden schon frühe Bewohnt. Allein die Nachrichten sind sehr spährlich: 1148 wurde Bösenwyi zu Brittnau von Brüdern Ulrich an das Kloster St. Urban vergabet. Siehe Roggliwer Chronik, Seite 8 1160 Standen die Schlösser Kirchberg, Wikon, Hohenrüti und Liebigen. Zofinger Chronik 1190 wurden unter anderem Freiherren, Edlen und Rittern aufgezählt, die von Liebigen, Castelen, Hohenrüti, Kirchberb, Strengelbach und Reiden. 11. & 12. Jh. Im 11. Und 12. Jahrhundert waren unter anderem in der Westlichen und in unserer Gegend angesessen. (B3_S.4-5) Die Edelleut, Ritter und Knecht: zu Aarburg, Oftringen, Friedau, Faulenbach, Altishofen, Reiden, Dagmersellen, Grossdietwil, Altbüren, Pfaffnau und Mättenwil. 1364 und 1373 waren Ulrich und Niklaus von Büttikon St, Urbanschaffner in Zofingen. Beide sassen zu Brittnau und Wikon, und Herr Johann Ottimann ist ihr Statthalter gewesen. 1469 hat Junker Thüring von Büttikon seine Höfe Bösenwil und den im Grod versetzt.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 6 | 116 1473 Wird Brittnau das erstemal als Gemeinde genannt. Also werden von dem Jahre 1148 bis 1473 Teile unserer Gemeinde genannt: Bösenwil, Kirchberg, Liebigen, Mättenwil und Grod. (B3_S.4-5) Grenzen Die Gemeinde grenzt im Osten, Süde und zum Teil im Westen an den Kanton Luzern, den andern, nordwestlichen. Teil an die aargauischen Gemeinden Vordem Wald, und im Norden an die Gemeinden Strengelbach und Zofingen. Im Osten an die Gemeinde Wikon und Reiden. Marchbeschreibung gegen Osten, der 1. Stein steht in der Altachen am Strassenbord nach Zofingen und des Altachen. Auf demselben steht ein Bär und das Schloss Wikon. (Aarburg?). Die Altachen bilden die Grenze bis zum 2. Stein, welcher auf dem rechten Ufer der Altachen bei einem Wührli steht. Er ist rund und mit einem Bären bezeichnet. Von hieraus bildet die Altachen die östliche Gemeinds- und Kantons-Grenze hinauf in die Lehenmatten, wo der 3. Stein steht. Von dem Stein weg zieht sich die Grenzlinie gegen Westen über die Wigger und bildet bis zum zehnten Stein die Südliche Grenze: der 4. Stein ist in der Haldenmatte etwa hundert Schritte östlich von Richnerbach. Die Matte wird deshalben auch Marksteinmatte genannt. Der 5. Stein steht im Grod in einem Haselhag, und in der Nähe eines Weges; von hier zweigt sich das Mark über den Grat des Heidenhubels, wo der 6. Stein steht, und von da geht es hinunter ins Bärenloch. Aargauischerseits steht ein Bär, Luzernerseits das Luzerner Wappen. Der 7. Stein steht am Weg durch den Hühneten Wald gegen das Moorhansen oder des Jakob Kunzen Haus an der Höhneten. Hat die gleiche Bezeichnung wie der sechste Stein. An einer Felsenwand sind (B3_S.6-7) Folgende Namen und Jahrzahlen eingeschnitten: 1780 I. S. L. 1786 H. I. W. L. 1786 D. W. I. S 1808 HOLTZMS. 1856 A / L

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 7 | 116 ______ 1858 I W. 1851 HL. B. 1861 IW. Der 8. Stein steht im Land zum Riedmannhof, der 9. Stein steht im Land zum Riedmannhof zwischen zwei Weihern. 10. Stein steht in Aeschlimanns Land am Weg in den Wald. Von da zieht sich die Grenze nordwwestlich gegen die Tiefe dem Grünhag und Fussweg nach über den Fussweg nach Pfaffnau in den Wald. Da zieht sich der Grenzgraben den Weiherrain hinunter, über den kleinen nunmehr trocken gelegten Scharleten Weiher. An der Strasse gegen Pfaffnau linker Hand steht der 11. Stein, aargauischherseits steht ein Bär, luzernischerseits das Luzerner Wappen. Von da zieht sich der Marchgraben nördlich gegen Schulerslehn. Daselbst steht 90 Schritte von der Hausecke des nächsten Hauses der 12. Stein mit Bär und Luzerner Wappen und die Jahreszahl 1717. Von da geht die Richtung westlich in eine kleine Vertiefung, wo früher ein Brunnen floss. Etwa zehn Schritte von dem Brunnenstock steht ebenfalls ein Stein. Von da geht es dem Fussweg nach gegen eine Hagebuche. Von geht die Grenze gegen das südwestlich stehende Haus in Betschishalden durch den Garten, den westlichen Abhang hinunter, wo der 13. Stein steht. Die westliche Grenze bildet die Pfaffnern. (B3_S.8-9) Bei der oberen Sägemühle wendet sich die Grenzlinie gegen Osten und zieht sich in gerader Richtung den Lendenberg hinauf, gegen den Kirchberg und Talchenweiher südlich bei Strengelbach und nördlich des Hardes vorbei über die Wigger. Etwa dreissig Schritte vom rechten Ufer derselben steht in der Matte, der 14. Stein. Von da zeigt sich die Grenzlinie im östlichen Richtung zum ersten Stein in der Altachen. Arnold Kapf vom Kapfenberg empfing 1305 vier Schupposen Land samt dem Boowald von der Herrschaft Österreich zu einem ewigen Lehen im Namen der Stadt Zofingen. 1516 Über die Holzmarken im Boowald ist 1516 mit St. Urban ein Vergleich aufgesetzt durch diesen Vergleich trat Zofingen ein beträchtliches Stück Waldung an dieses Kloster ab, um nachbarlicher Freundschaft willen.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 8 | 116 1361 verkauft Heinrich von Kapfenburg1 seine Güter am Boowald samt diesem Hof zur Glashütte und dem Walde dem Ulrich Cunzmann von Weil zu Zofingen gesessen. Ulrichs Sohn, Balz von Weil besass hernach diesen Hof, der daher Balzenwil genannt wird, Hernach kam derselbe durch Kauf von denen von Weil an die Stadt (Zofingen) dren Balzenwilerhof nebst der Glashütte wieder. Feuilleton2 Aus Mangel an Pagier3 muss ich in der leere Stelle begnügen ------------------------------------------------- Volget myn aus gäben im name der Gemein von wägen der Stür ym 1661 Jahr Gulden Pfennig Batzen Dem YoggY Schager 31 Dem Forst 14 Witers Fuerlohn von den Hölzerne aus dem Boowald zu füüren und eben zu Flössen duet zusammen um Pfennigen 45 Wie mir gen arburg gsin hend zu Zofingen bim (B3_S.10-11) Ochsen verbrucht 20 Witer gan arburg zhin. Hand bi der Krone zu arburg verbrucht 8 Mer zu arburg gsin, uns ern fünf. Hand zu Zofingenwerdan mit hant dem Herr lantschrieber bim Ochsen 2 6 Von einem silberigen Bächer gän zu putzen 3 5 Mer dem Herr Obervogt si nur ein Stück, duot an Pfennigen, im jahr 1659 21 1 Schloss Kapfenburg ist ein ehemaliges Schloss des Deutschen Ordens im Ostalbkreis in Baden-Württemberg. Es befindet sich auf dem Felsen einer aus dem Albtrauf frei vortretenden Bergkuppe am Nordrand des Härtsfeldes oberhalb von Lauchheim. Das Schloss besteht aus mehreren Gebäudekomplexen. Die Geschichte des Deutschen Ordens begann 1190 während des Dritten Kreuzzuges mit der Gründung einer Hospitalgemeinschaft vor der Hafenstadt Akkon in Palästina. Bereits 1198 wurde die Hospitalbruderschaft in einen geistlichen Ritterorden umgewandelt. https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Kapfenburg 2 Feuilleton (französisch für „Blättchen“, deutsche Aussprache [fœjətõ:], Betonung auf der ersten oder der letzten Silbe) bezeichnet einen publizistischen Zweig, ein Ressort in der Zeitung, eine bestimmte literarische Gattung oder eine journalistische Darstellungsform. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Feuilleton als Kulturteil einer Zeitung eines der fünf klassischen Ressorts, neben Politik, Wirtschaft, dem Lokalteil und dem Sportteil. Es enthält Beiträge zu Themen wie Literatur, Theater, Musik, bildende Kunst und Film. https://de.wikipedia.org/wiki/Feuilleton 3 Pagier. Die Paginierung ist die Seitennummerierung eines Schriftstückes, meist in der Kopf- bzw. in der Fußzeile. Die Zahlen werden dabei oft mittig oder außen (bei einseitigen Schriftstücken also mittig oder rechts) gestellt. Zusätzlich kann die Seitennummer auch durch die Seitenzahl (die Gesamtzahl der Seiten) ergänzt werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Paginierung

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 9 | 116 Witers dem hochgeachteten Herr Obervogt Mettler rein Nuntal an Pfennigen im 1660 jahr 21 Peter Suter ein Stür 6 Witers ausgäben im sechzigsten jar brucht Stür und den armen lüten bringt zusammen an Pfennigen 3 5 Witers 4 Witers hat man vermietet den Wucherstier zalt nämlichen eine halbe Kronen. Feuilleton Brittnau gibt nach ihrer gemachten Abteilung in die erste Compagnie Uszüger des Ober Aargauischen Regiments 55 Mann für 3 Monat per 18 uf jeden Mann. Bringt zusammen an Pfennigen 990. Daran haben dero Usgeschossenenden 9. Dezember 1686 in ihr Gmd. Reisgeld Gewölb. Allhier in Bern geliefert, laut darzu gelegter Specification an aller Gattung Sorten zusammen an Pfennigen 905, 21 ½ Batzen. Restirend allso noch zu bezahlen 84 Pfenninge, 3 ½ Batzen. Dessen zu urkundt ist Ihnen diesern Schrift zugestellt worden unter aufgedrucktem pittschaft des hochgeachten Herren Heimlicher Johann Rudolf Buchers Inspectoen der Reisgelterrn Actum den 10. Dezember 1668. J. Ernst. Pro Copia collatum den 8. Otobris 1794. Landschreiberei Aarburg. (B3_S.12-13) 1702 Entspann sich der Villmergerkrieg. Zofingen wurde ein Sammlungsplatz und Waffenplatz. Tägliche Militärübungen machten alle Handwerke stille stehen. Es wurden 9 Posten der Wache, die 38 Schildwachenposten enthielten ausgestellt. Eine Wache war auf dem Inseli am Brittnauerweg, wo war der Reformation ein Kreuz stand. 1730 vors 6. November, liegt ein Brief vor, dass ein Bürger von Brittnau sein Bürgerrecht vertauschen oder verkaufen durfte. Freizügigkeit zwischen Brittnau und Aarburg. 1748 Verzeichnis derer die auser Landes nach Holland in Krieg gezogen sind:

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 10 | 116 Uli L. Jakob Wälchli im Geissbach Jakob Bienz Daniel Lienhard Jakob Widmer 1785 Hans Lienhard starb in Holland. Grösse Von der Altachen bis an die Pfaffnern hat man eine gute Stunde zu gehen, und vom Grod ins Hard etwas weniger. Unsere Gemeinde würde dennoch eine Quadratstunde gross sein oder 6‘400 Jucharten. Genauer wird die Grösse angegeben mit dem Verzeichnis der Liegenschaften der Gemeinde und Privaten. A. Der Gemeinde I. Gärten, Acker und Wiesen Franken Juch. Fuss 1. Grossberg Allmend 16‘400 115 --- 2. Fröschengülln 2‘400 16 --- 3. Wilacker 600 5 36‘251 4. Fennern 1 20‘000 5. Geissbach 1 10‘000 6. Auf dem Scheurberg 200 1 --- 7. In der Vorstadt 200 1 --- 8. Im Darbenmoos 150 --- 13‘000 9. Am Beatenberg 150 --- 20‘000 10. Auf dem Feld 2 Bünden --- 10‘000 Total: 20‘100 142 19‘551 (B3_S.14-15) II. Angerten, Sumpf, Moos und Weid Franken Juch. Fuss 1. Dorbenmoos 500 10 --- 2. Rossweid 165 3 --- 3. Grabenmoos 600 6 ---- Total: 1‘265 19 --- III. Seen und Flüsse Franken Juch. Fuss Wigger, Bäche und Weiher unausgemessen, circa 3 --- Total: 3 ---

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 11 | 116 IV. Waldungen Franken Juch. Fuss 1. Albis und Kunzen 177 --- 2. Kührain 15 5‘700 3. Mühleberg 22 2‘100 4. Bötschenbühl 58 24‘900 5. Zankhölzli 17 20‘700 6. Höhneten 93 34‘800 7. Scharleten 59 24‘500 8. Kohlholz 45 26‘800 9. Fennern 12 --- 10. Stockhubel 269 --- 11 Kirchberg 205 6‘400 Tota: (Franken geschätzt) 150‘000 1‘005 25‘900 B. Privateigentum I. Gärten, Acker und Wiesen Franken Juch. Fuss Baumgärten 1‘976 4‘858 II. Angerten, Sumpf, Moos und Weidland 154 6‘636 III. Waldungen 45 8‘989 IV. Öffentliche Plätze und Räume --- 25‘297 V. Seen, Flüsse und Weiher 1 --- Tota:) 2‘178 13‘780 C. Liegenschaften Franken Juch. Fuss A. Der Gemeinde 1‘171 13‘451 B Der Privaten 2‘178 13‘780 Tota:) 3‘349 27‘231 Demnach beträgt der Flächeninhalt der Gemeinde Brittnau 3‘349 Jucharten und 27‘231 Quadratfuss. 1828 Die Waldungen wurden ausgemessen von Samuel Kyburz geschworener Landmesser von Erlisbach im Beisein des Herrn U. Gugelmann, Staatsbannwart, und Kaspar Wälchli von Brittnau am 7./8./9./10./11./12./21./22./23. Und 24. Heumonat (Juli) 1828.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 12 | 116 1877 abermals gemessen. (B3_S.16-17) Lage Die Gemeinde Brittnau breitet sich im südwestlichen Teil des Kantons Aargaus; liegt am linken Ufer der Wigger; dreiviertel Stunden südlich von der Stadt Zofingen, und fünf Stunden von Aarau. Liegt unter dem 47°16‘ nördlicher Breite, und 25°37‘ östlicher Länge. Der höchste Punkt ist der Kirchberg, er misst … (583 M.ü.M.) (Heidenhubel, 614 M.ü.M.) Die niedrigste Stelle dagegen ist in den Trienermatten beim Hard. … (440 M.ü.M.) Gestalt der Oberfläche Brittnau liegt am Fusse mehrerer bewaldeter Hügel, ist darum ziemlich ausgebreitet und zerstreut Feuilleton Rodel von einer gesammelten freiwilligen Steur in der Gemeinde Brittnau, für die Soldaten von Brittnau, welche im Jahr 1792 zur Bedeckung der Grenze gegen Frankreich ins Welschland sind berufen worden. Welche Steur man ihnen zu Unterstützung dahin zugesandt hat.. Diese Steur ware durch Seckelmeister, David Wyss, und Grichtsäss David Widmer zu Brittnau, vom 21 bis den 24. Wintermonat 1792 von Haus zu Haus eingezogen worden. (B3_S.18-19) Ebenen Zu den Ebenen gehören die Wiggertalsole, die Allmend und die Sohlen der verschiedenen Tälchen oder Schluchten. Vertiefungen Zu den Vertiefungen werden gezählt die Wiggertalsohlen, das Bergloch, der Geissbach, der Graben, die Vorstadt, das Bärenloch, das Fuchsloch, das Altwegloch, das Mattenlaoch, das Ottloch, das Bergloch, der Brunngraben, der Mathisgraben und die Wolfsgrube.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 13 | 116 Feuilleton Die ganze Steur beträgt Gulden 75. 10 Kreuzer. 20 Mann stunden unter Battailon Zumhof von Zofingen. Unter Compagnie Efinger von Bern, waren den 29. Herbstmonat (Oktober) 1792 abgereist nach Reuss ins Welschland und daselbst geblieben bis den 3. Januar 1793, den 11. Aber zu Brittnau angekommen. Dieses ist der erste Zug. Zweiter Zug von 20 Mann stunden unter Battaillon Mai von Bern und unter Compagnie Bovan damals in Zofingen, waren den 10. Wintermonat (November) 1792 nach Genutie ins Welschland abgereiset, daselbst geblieben bis den 10. Christmonat (Dezember) 1992 den 19. Zu Brittnau angekomman. Ausgefertigt Samuel Ott, Schulmeister zu Brittnau. Uidimation von Hans Gugelmann, Wirt zu Brittnau gegen die Metzger-Meisterschaft von Aarburg (B3_S.20-21) in das Recht gelegt worden zu sein. Insiegel vom Obervogt 1794 Juni 16. Landschreiberei Aarburg. Erhöhungen Die Erhöhungen sind folgende: Brünnlisrain, Brunnenrain, Kuhrain, Meiersrain, Naglerrain, Wüstrain, Weiherrain, Bromberg, Kilchberg, Mühlberg, Schlossberg, Vorberg, Winterhalden, Heidenhubel, Musöhrihubel, Stockhubel, Deckhubel, Anklihubel, Albis, Fürdiele, Gütsche, Höhneten, Herrenänkli, Költscheren, Kohlholz, Kunzen und die Fennern. Schöne Aussichten Auf dem östlichen Teil des Kuhrains dem sogenannten Herrenbänkli hat man eine schöne Aussicht über das Dorf zunächst, dann aber auch über das Wiggertal von Dagmersellen bis Aarburg. Da sieht man die Dörfer Dagmersellen, Reiden mit der Commenturei oder das Haus der Johanniter. Eine halbe Stunde nördlich auf einem hohen Sandsteinfelsen stehenden Schlossruine und über derselben die Hochwacht ein Wohnhaus und Scheur, Adelboden, das Bergli bei Zofingen, der heitern Platz mit seinen Linden, die Stadt Zofingen, die Ruine von beiden Wartburgen, die Frohburg, die Festung Aarburg und der Born.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 14 | 116 Auf dem Albis und dem Kirchberg geniesst man dieselbe Aussicht. (B3_S.22-23) wenn sie abgeholzt sind, ebenso auch auf dem Heidenhubel. Ein beliebter und vielbesuchter Ort ist der Musöhrihubel. Die schönsten und weitesten Aussicht in unserer Umgebung hat man jeden falls auf der Fennern und dem Vorberg wesz^tlich von Mättenwil. Denn daselbst sieht mann im Westen den Weissenstein, den Bitzerberg, den Öhnsingerberg, zwischen beiden durch den Passwang, gegen Norden den Belche und noch mehr rechts die schön bewaldete Geissfluh als Grenzstein der Kantone Solothurn, Baselland und Aargau mit einer Höhe von 3‘210 Fuss. (908 M.ü.M. höchster Punkt im Kanton Aargau) 1875 Im Juli 1875 ist wieder eine Bank gebaut worden mit Zustimmung des Bannwarten Johann Widmer und zum Vergnügen jedermanns, der Freude am Schönen hat. Zufriedenheit hat mir ausgesprochen Herr Kaspar Wälchli Gemeindeammann Gewässer Die Gegend, in der das Dorf Brittnau liegt, wird von Alters das Wiggertal genannt. Das Flüsschen, welches das Tal durchfliesst und bewässert heisst in alten Schriften Wigkren oden Wigkeren, jetzt Wigger Sie entspringt nördlich am Napf, der höchsten Emmenthaleralpen, und fliesst bei den Ortschaften Am Klapf, Eichholz, Budwiegen, Hergiswil vorbei, unerhalb Willisau vereinigt sie sich mit derBuchwigger. Unter dem Dorf Ettiswil nimmt sie die Roth auf. Bei dem Dorfe Nebikon wird sie durch die Luthern verstärkt. Unterhalb dem Dorfe Mehlsäcken verlässt sie den Kanton Luzern, fliesst östlich bei dem Dorfe (B3_S.24-25) Brittnau, und 1/8 Stunde westlich neben der Stadt Zofingen vorbei, und ergiesst sich bei Aarburg in die Aare. Ihr Lauf war von Willisau schlangenkrumm. Das Land erschien wie kleine Inseln. Sie floss neben dem Schlossberg Wikon, und gab demselben den Namen. Damals waren noch keine Schwellen in derselben, hingegen führten ihr viele Bäche ihr Wasser zu, dass man von Willisau an mit Leuten und Waren auf kleinen Fahrzeugen bis in die Aare hinabschiffen konnte. Es scheint sie sei auch hart an der Stadt Zofingen vorbeigeflossen, und an der Westseite wirklich eine Schifflände gewesen, deren Namen eine gewisse Lokalität oder Strasse noch heute zu Tage führt. (Zofinger Chronik)

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 15 | 116 Ring am Aarburgerschloss An einer Felswand der Festung Aarburg hängt ein grosser Eisenring; er soll in der Zeit, das das ganze Wiggertal noch ein See gewesen, dazu gedient haben, hier die Schiffe anzubinden. Auch eine Lockalität der Nachbarstadt Zofingen, die jetzt ohne alle Stromschiffart ist, heisst Schifflände; es soll daselbst ein grosser Fluss, Namens „Hägeler“ gewesen sein, dessen unterirdisches Rauschen man dorten noch zu hören meint, und den der Glaube bei Aarburg in die Aare münden lässt. Die Wigger war ehemals sehr fischreich, verursachte aber durch ihr Austreten grossen Schaden. Seit man durch Schwellen vieles Wasser in verschiedenen Bächen zum bewässern der Wiesen aus (B3_S.26-27) ihrem Bette ableitete und ihrem Laufe eine geradere Richtung gab, trocknete sie oft aus, wiewohl sie auch jetzt noch nicht selten über ihre Ufer tritt und Verwüstungen anrichtet. Vom Wiggertale beherrschten ehemals die Grafen von Willisau den oberen, und die Grafen von Pitzenberg4 den unteren Teil. Das untere Wiggertal erstreckte sich von Twing Altishofen bis Aarburg. (Rochholz Sagen) Feuilleton 1796 beträgt der Rütezins Gulden 63; Batzen 5; Kreuzer 3. Fischenzen 1160 Das Recht in der Wigger zu fischen gehörte im Jahre 1160 einem Grafen Wener von Willisau. (Zofinger Chronik) 1401 Da die Rechtsame, welche die Grafen von Pitzenburg in Betreff der Fischenzen in der Altachen, Wigger, Pfaffnern, Hardbach und andere Bächen mehr, besessen, an die von Zofingen gekommen, dass halben aber einiger Streit mit dem Stand Luzern entstanden, der bei zwei Jahren gewährt hatte; so ward auf Vermittlung einer hinzu erbetenen Gesandtschaft von Zürich diese Sach so vertragen , dass der zwischen der Stadt Bern und Luzern streitigen Hof Heimbrums denen von Luzern überlassen worden, damit die 4 Pitzenberg ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel mit 546 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Vöcklabruck. Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. https://de.wikipedia.org/wiki/Pitzenberg

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 16 | 116 von Zofingen bei ihnen alten Freiheite, der Wiggeren und andern Bächen halber gelassen worden. (B3_S.28-29) 1420 War des Fischrechts willen in der Wigger zwischen Zofingen und der Grafschaft Willisau ein Zwischt; die Zofinger erbaten sich eine Gesandtschaft von Zürich zur Vermittlung. 1453 Haben unsere Hohen Räte und Burger eine Fischerordnung erkannt, und mit den Fischern der Stadt Zofingen und den Luzernerischen in der Herrschaft Willisau und anderen einen Vergleich getroffen, wie man nämlich die Wigger, die Pfaffnern und den Hardbach fischen, und einander Recht halten soll. 1498 Ward die Wigger, welche von Willisau bis Aarburg so schlangenvörmig gelaufen, das Land wie Inseln in derselben erschienen, in einen geradern Lauf gerichtet, wodurch viel Land zu schönen Matten gemacht worden. Es wurden zum ersten mal zwei grosse Wuhren eingemacht, und dadurch mit grossen Kosten das Wasser auf die neuen Matten geführt – welches nun mächtig verbesset werden. (Zofinger Chronik) 1599 Zum Kirchenurbar der Gemeinde Brittnau vom Jahre 1599 wo die Anstössen der Matten genamst sind, wird der alten und neuen Wigger erwähnt. Vielleicht brächte man mit einiger Mühe die alte Richtung der Wigger heraus. 1782 den 5. Januar 1782 Batzen Kreuzer Des Müllers Sagen gefiellet 3 --- Für zwei mall Baum zermal. À 1 Batzen duth 2 --- Den Arbeitslüthen ein halb Mass Brönz ist 6 --- Nochmals des Müllers Segen gefielt 3 --- Dem Schmid Ehrismann für zerrissene Pettene zu flicken 12 2 (B3_S.30-31) 1804 Unter Johannes Gugelmann Ammann der Gemeinde Brittnau wird den Gemeinden des Kantons Luzern das Grienführen aus der Wigger über die Strassen der Gemeinde beschränkt, weil die Strassen zu hart mitgenommen werden. 1863 Seit 1863 werden die Fischenzen von der Regierung des Kantons Aargau verpachtet. Seit meinem Denken führen drei Brücken über die Wigger. Feuilleton 1810 Im Jahre 1810, den 17. Juli wurde hier dieses Jahr die Brandsteuer eingezogen, welche beträgt Franken 101; Batzen 4; Kreuzer 5. Die Brücken

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 17 | 116 1. Die Mooren- oder Wiggerbrücke Wurde 1852 weggerissen und 1854 wieder aus Holz gebaut. Gegenwärtig ist sie wieder so baufällig, dass niemand mehr darüber fahren darf. 2. Die Dorfbrücke War früher aus Holz gebaut, davon zeigte folgende RECHNUNG der wigereb Brugg so im März 1782 ist neuw gebuwen worden den 14. März. Tag ½ Gulden Batzen Hans Jakob Wälchli 20 ½ 14 -- Kaspar Leib und Gut 21 ½ 11 7 Jakob Suter 18 -- 9 9 Folgen die Handlanger: Hans Jakob Glur auf dem Schürberg 4 -- 1 5 Jakob Zimmerli auf dem Schürberg 6 ½ 2 2 Andres Mohr 2 ½ -- 10 Rudi Lerch 6 -- 2 -- Jakob Graber 14 -- 4 10 David Wiss der alte 24 -- 8 -- David Wiss der junge 9 -- 3 -- (B3_S.32-33) 1836 Im Jahre 1836 war sie so baufällig, dass fast niemand mehr darüber fahren durfte. Doch wagte es Johannes Wälchli, Sonenwirt darüber zu sprengen, was er aber übel büssen musste. Die Brücke brach während Wälchli darüber sprengte, stürzte die Brücke ein. Chaise, Ross und Wälchli fielen in die stark angeschwollene Wigger. Die Chaise war zertrümmert, das Pferd tot, Wälchli kam mit grosser Not davon, und das Geld, das er in einem zwilchenem Sacke bei sich geführt haben wollte, bekam er nicht mehr. Es schaute darnach noch mancher in die Wigger hinunter, um den Geldsack samt Inhalt zu entdecken, allein umsonst. Wälchli ging den Gemeinderat um Entschädigung an, allein dieser gab zur Antwort: „Man hat es dir gesagt, warum bist du darüber gefahren“. 1845 Die jetzige Brücke wurde 1845 durch (Maurer Hürsch von Zofingen), Baumeister Hofmann aus Aarburg aus Stein gebaut, sie besteht aus einem Bogen oder Gewölbe und steht unterhalb der Stelle, wo die alte Brücke stand und kostete Franken 3. Die Hard- oder Trienerbrücke 1852 ist von Holz, wurde am Bettag 1852 durch die stark angeschwollene Wigger sehr beschädigt, später wieder repariert.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 18 | 116 1498 Das Wasser der Wigger wird benützt zum Treiben der Mühlen und zum Bewässern der Wiesen, desshalben wurde im Jahre 1498 zwei und seither noch zwei Wuhre gebaut. (B3_S.34-35) Die Wuhre 1. Der Wässerwuhr ist der oberste im Kanton Aargau. Er wird geschlossen, wenn die Moorenmatten die Mühläcker und andere Matten gewässert werden sollen. Er wird von den Mattenbesitzern genannter Matten unterhalten. In trockenen Sommern legen die Müller von Aarburg und Zofingen ein Wasserverbot, denn darf unter Androhung einer Busse von Franken … nicht gewässert werden. 1865 Im Jahre 1865 ist diesem Wuhr ein Schulknabe Johannes Bienz, Grabers, beim Baden ertrunken. Unterhalb des Wässerwuhres steht 2. Der Mühlewuhr, der das Wasser aus der Wigger in den Mühlekanal oder Teich leiten soll. Er wird vom Müller in Brittnau unterhalten. 3. Der Mähderwuhr stand unterhalb der Mühle westlich von der alten Läse, wurde seit dem Jahre 1860 dem Verfallen preisgegeben und 1866 weggeschafft, an deren Stelle ein Steg mit Geländer gelegt. Auch das Wuhrhirtenhäuslein wurde weggenommen. Seit 1870 existiert er nicht mehr. Nur ein Steg führt über die Wigger. 4. Der Trienerwuhr stand östlich vom Hard. Er ist ein Wässerwuhr. Seit 1870 weg. Aus der Wigger werden jährlich etliche hundert Bännen Kies geführt. Sie war bis etwa 1864 die einzige Kiesgrube der Gemeinde. Zwar wurde auch hie und da im Steinrain Kies ausgebeutet. Im genannten Jahr (1864) wurde im obern Steinrain von der Gemeinde ein Acker gekauft, behufs Erstellung einer Kiesgrube, damit man zu jeder Zeit Strassenkies rüsten könne. Folgt nun auch der folgende Seite das Verzeichnis die Holzlieferung der Forstverwaltung der Stadt Zofingen betreffend. (B3_S.36-37) 1829 Zofingen den 16. Heumonat (Juli) 1829. Die ehrenden Wassergenossen vom TrienerWuhr an die Forstverwaltung der Stadt Zofingen für nachstehende Holzlieferungen aus den Stadtwaldungen. 1828 am 4. Mai Franken Batzen Kreuzer 1. Eich 22 Schatzung 13 --- ---

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 19 | 116 2 Eichen Schatzung 18 --- --- 1 Eiche Schatzung 7 --- --- 1 Eiche Schatzung 8 --- --- 3 Trämtannen Schatzung 16 2 --- 1 Trämtanne Schatzung 7 7 --- 3 Unterzüge Schatzung 48 --- --- 4 Saghölzer Schatzung 38 8 5 1 Eiche Schatzung 9 --- --- Franken 165 9 --- Diese auf 75 Jucharten verteilt trifft auf eine Rappen 221 4/15; die dem Mühlenamt, dem Spitalamt, dem Samuel Matter, Oberamtsmann Suter und Rudolf Lüscher gehörende 33 ½ Juchart werden zu Franken 2; Batzen 1; Kruezer 1 4/5 in abgezogen, (Franken 74; Batzen 1; Kreuzer 3); die verbleibenden (Franken 91; Batzen 8; Kreuzer 2;) aber werden dem Jakob Gugelmann im Hard als Wuhrhirt aufgefordert dem Unterzeichnete binnen vier Wachen in guten Geldsorten zu bezahlen. 1875 Im Herbst 1875 ist die Moorenbrücke über die Wigger in die Wigger gestürzt. Niemand will eine neue bauen. Im folgenden Jahr 1876 wurde sie doch wieder hergestellt. 1877 Im Oktober und November 1877 wurde der Wässerwuhr repariert. Die Gebrüder Lerch auf dem Leidenberg machen mit grossen Kosten einen tiefen Auszugraben. (B3_S.38-39) Feuilleton 1801 Fuhrungslisten über diejenigen Regensizion Fuhrungrn welche Cünter im Brachmonat 1801 zur Bezahlung sind eingegeben worden. Betragen zusammen Gulden 358; Batzen 5; Das Verzeichnis der Beteiligte folgt später. 1812 Im Jahre 1812 machte der französische Kaiser Napoleon mit beinah einer Million Streiter einen Feldzug nach Russland, und hielt den 14. September seinen Einzug in Moskau. Nachdem derselbe durch Hunger und Kälte gedrückt musste derselbe die Hauptstadt wieder verlassen. Viele tausende kamen ums Leben, worunter auch Brittnauer waren.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 20 | 116 1813 Im Jahre 1813 besassen 197 Steuerpflichtige Bürger ein Vermögen von Gulden 406‘400.00 und 36 Insassen Gulden 147‘600.00. Also zusammen Gulden 554‘000.00. Für je 100 Gulden mussten 2 Kreuzer Steuern bezahlt werden. Die Steuer beträgt also Gulden 184; Kreuzer 30. a/w. Rindenfuhren Fuder 1825 vom 10. Mai bis 18. Juni 16 1826 vom 16. Mai bis 1. Juli 13 1827 vom 16. Mai bis 1. Juli 12 1828 vom 16. Mai bis 1. Juli 12 ½ 1829 vom 16. Mai bis 1. Juli 8 ½ 1830 vom 16. Mai bis 1. Juli 8 Die Armensteuerliste 1826 verzeigt im Jahre 1826 eine Einnahme von Franken 811.00. Im achtzehnten Jahrhundert wurden die armen Leute in Kehren geschickt, mit Beginn des neunzehnten dagegen verkostgeldet. 1862 auf 1865 wurden von 22 Erwachsenen Franken 1‘285 und für Kinder Franken 707 (B3_S.40-41) Fliessende Gewässer Zu den fliessenden Gewässern der Gemeinde gehören ferner: die Altachen, der Hardbach, das Ausserdorfbächlein, das Oberdorfbächlein, der Wilibach, der Grossbach, der Richnerbach, der Steinbach und der Krebsbach. Brittnau liegt auch zum Teil im Flussgebiet der Pfaffnern. Von Liebige her fliest ein Bächlein nach der Schürmatt und wereinigt sich daselbst mit dem Scharletenwasser, murmelt durch die Lischmatte nach dem Böglihof, dem Sennhof und mündet in der Gemeinde Vordemewâld in die Pfaffnern. Brunen

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 21 | 116 1859 Brittnau hat 83 Quellbrunnen von welchen im Jahre 1859 zehn versiegten, 46 geschwächt wurden und 27 unverändert blieben. 73 Sodbrunnen, von welchen 26 versiegten. Von 15 bis 43 Fuss Tiefe, 47 mit Wasser von 9 Fuss Tiefe. Hardbach und Wigger würden eintrocknen, wenn das Wasser nicht abgeleitet würde. Die vom Regierungsrat angeordnete Berichterstattung über das Tiefwasser veranlasste den Gemeinderat zu genauen Erhebungen der Brunnenverhältnisse, Länge der Leitungen. Mehrere Quellen zu einem wurden nur einmal gezählt, sowie mehrere Brunnen aus einer Quelle. 1865 Seit 1865 werden statt Hölzerne und Dünkeln irdene eingelegt, welche von Gottlieb Lerch, Hafner verfertigt wurden. (B3_S.42-43) Brunnenbrief für Fritz Kunz in Mättenwil und seinen Nachkommen oder wer zu aller Zeit daselbst Husshalted einen Bericht zu finden. Als man zelt ein dusend sieben hundert und neun und zwänzig Jahr, acht Tag vor Hl. Winnacht hat Fritz Kunz von Mättenwil ein Brunnen anfangen lassen graben, oben am Huss im Mättenwiler Acher ob der Gass, wo man von Mättenwil auf Bösenwil gaht. So hat man zu oberst in dem Acher ungver zwölf Schritt unter dem Hag und selbem Bord ein brobierloch gemacht. Ungfer drissig Schu tief, und ist man uss und etwas Wassers kommen, denn hat man solches abgemessen, wie weit unter Sälben möge herfür kommen. So hat mann drissig Schritt ob der Gassen angefangen ein Graben machen, und einige Sohlen. Fünf und nünzig Schritt lang. Da es aber ser tief war, hat man angefangen zu hülen ein Loch durch den Boden fünf und vierzig Schritt lang bis in das Brobierloch. Da hat man den Härd usen gstossen. Da war ein Stein funden, dass man musste Höher fahren gägen Brobierloch. Darauf hat man mit einem Spatzer in einem Gläs von einem Stein angefangen boren ungefär zwei Klafter, dass das Wasser stark us einer Güllen gelaufen. Auch hat man in dem Loch, da man durch den Boden gemacht zwe dannig Känel gleit, und das Wasser dadurch geführt, und oberhalb dem Känel wieder einige Dolen bis in das Brobierloch. Dieses Loch und der Graben ist ungfehr acht Schritt von selben Läbhag zwischen Fritz und Stäffen Kunzen (B3_S.44-45) Acher. Man hat fünf Wuchen daran graben, und hat ohne die Spiss Kost bi nahem einhundert Guldei. Dieser Brunnen ist graben wurden von Peter Gruber und Jakob Lib und Gut, beid von Melchnau, Brunnengraber selber Zit. Datum des 1730 Jars. Von mir Jakob Kunz, Schulmeister, daselbst.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 22 | 116 (Alte Handschrift) Feuilleton Niederlassungsgelder 1825 Im Jahre 1825 mussten 18 Fremde Personen jährlich 3 alte Batzen Aufenthaltsgeld bezahlen. Im Jahre 1883 also 58 Jahre später vierteljährlich 15 Bazzen. n/w (Neue Währung) Streit wegen dem Altwegbrunnen oder Schafbrunnen zwischen Samuel Buchmüller, Pintenschenkwirt zu Brittnau und den Brunnengenossenschaft auf dem Scheurberg. 1811 Als Samuel Buchmüler, Pintenschenkwirt zu Brittnau im Jahre 1811 in dem so genannten Altweg einen Steinbruch angefangen, und diese Arbeit fortsetzen liess, so traten die Bewohner des obern Scheuerbergs gedachter Gemeinde Brittnau [zwölf Haushaltungen] als Brunnengenossenschaft des, nahe bei dem angefangenen Steinbruch, Heraufstossenden Brunnens auf, und liessen den Samuel Buchmüller, weil sie befürchteten, durch dieses Steinbrechen möchte ihnen ihr Brunnen geschwächt, oder gänzlich verderbt werden, das Steinbrechen rechtlich verbieten. Die Parteien kamen dieses Geschäfts halben am 17. Juni 1811 vor die Verhör des Herrn Friedensrichter zu Brittnau. Der Samuel Buchmüller als (B3_S.46-47) Kläger begehrte, dass ihm das gelegte Verbot, welches er als wiederrechtlich ansehe, von seiner Gegenpartei zurück genommen werde. Die Brunnengenossenschaft, als Antworter, wiederholten das, was sie bei Anlegung des Verbots befürchteten. Sie erklärten sich aber, dass wenn der Kläger diesen Brunnen im Fall es denselben etwas Schadens geschehen sollte, wiederum in den damaligen Stand stellen, mit gleichem Wasser und gleicher Höhe, welches sie aber mit einander messen wollen; so wollen sie ihres Verbot zurück nehmen. Der Kläger versprach es ihnen, und bezahlte die die Kosten mit dem Vorbehalt, dass wenn mehrere Streitigkeiten sich ereignen würden, dieselben anzurechnen. Da nun jetzt die Betroffenen Brunnengenossenschaft in dieser Jahreszeit in die bedenkliche Lage versetzt sind, dass ihr Brunnen vollends abgegraben, und sich ihr Wasser, welches sie zum alltäglichen Gebrauch für ihre armen Haushaltungen, so wie auch für ihr Vieh in der Ferne suchen müssen.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 23 | 116 Es wird nun der Samuel Buchmüller von den betreffenden armen Brunnengenossen, durch dieses gütliche aber ernstmeinende Offizialiter aufgefordert, den, durch sein Steinbruch zu Grunde gerichteten Brunnen, wieder in einen so sichern Stand herzustellen, wie es derselbe vor diesem gewesen ist, zu welchem ihm von den betreffenden, eine Zeit von acht Tagen, von Dato an, vergönnt und gestattet ist. Würde der Buchmüller dieses Ansuchen nicht befolgen, so würde da Hilfe gesucht werden, wo selbe zu finden ist. Gegeben zum Verhalt in Brittnau mit beföriger Bewilligung des dasigen Herrn Friedensrichter Lerchs den 14. Wintermonat (November) 1811. Namens der betreffenden Brunnengenossen, und da es noch Witwen und Waisen betrifft, auch zugleich Polizeilich ist. Namens des Gemeinderats Brittnau Johann Gugelmann, Amann Rudolf Köferli Hans Jakob Wächli Jakob Kunz und Johann Jakob Kunz. (B3_S.48-49) Anzulegen bewilligt in Brittnau den 15. Wintermonat 1814. Der Friedensrichter: Johann Jakob Lerch. In des Buchmüllers Abwesenheit habe in seiner Frau von der vorstehender Wüssenlassung ein gleichlutets Doppel übergeben. Bescheint in Brittnau den 15. Wintermonat 1814 Widmer, Winkel. Dünkel, Wasserleitungen Vor den Dünkel einlegen. 1868 Zur Schonung der Wälder dürfen von jetzt an hölzerne Brunnendünkel eingelegt werden. Statt deren werden tönerne Dünkel eingelegt, welche in Gottlieb Lerchs Hafnerhütte verfertigt werden.m Brunnst 100 Stück irdene Dünkel eingelegt daran 1868 Am 30. Juni 1868 werden tönerne Dünkel von der Quelle bis zum Dorfbrunnen eingelegt. 1868 Am 15. Juli 1868 haben die Brunnenbesitzer im Graben zu Brittnau am Fusse des Albis von der Brunnstube bis zum Brunnst 100 Stück irdene Dünkel eingelegt. Daran haben gearbeitet:

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 24 | 116 Gerhard Johan Jakob und sein Sohn Fritz. Amman Sam, sein Sohn Jakob und die Tochter Rose. Müller Rudolf und seine Frau, Kunz (B3_S.50-51) Schneider, Hottiger Jakob und sein Sohn Jakob, Stefan Kunz Lehrer, zwei halbe Tage. Gottlieb Lerch, Hafner hat die Dünkel eingelegt. Gesammtkosten: …. Einige Nachrichten über die Brunnen der Gemeinde. Es lohnt sich nicht der Mühe nachzuvorschen. Feuilleton Verzeichniss über die abwesenden militärpflichtigen Manschaft aus der Gemeinde Brittnau Ott Kaspar 1780 franz. Dienst Lienhard David 1781 franz. Dienst Aerni Geörg 1782 franz. Dienst Lienhard Samuel 1787 franz. Dienst Siegrist Johannes 1789 franz. Dienst Lienhard David 1791 franz. Dienst Plüss Melchior 1794 franz. Dienst Wullschleger Johs 1802 franz. Dienst Gerhard Hans Jakob 1803 franz. Dienst Wüst Friedrich 1804 franz. Dienst Brack Heinrich 1797 franz. Dienst Ammann Johann 1795 holländ. Dienst Widmer Hans Jakob 1796 holländ. Dienst Kunz Samuel 1797 holländ. Dienst Wälchli Hans Jakob 1798 holländ. Dienst Kunz Hans Jakob 1798 holländ. Dienst Zimmerli Samuel 1800 holländ. Dienst Hofer Jakob 1803 holländ. Dienst (B3_S.52-53) Lienhard Bernhard 1804 holländ. Dienst Hofer Johs. 1805 holländ. Dienst Kunz Bernhar 1806 holländ. Dienst Wüst Jakob Friedrich 1808 holländ. Dienst Hofmann Jakob 1777 Bern Buchmüller Hans Jakob 1779 Bern Roth Salomon 1792 Bern Bienz Hans Jakob 1796 Bern

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 25 | 116 Wälchli Johann Jakob 1779 Neuenburg Zimmerli Davit, Oberst 1792 Aarau Ruetschmann Johann 1799 Waadt Bienz Joseph 1799 Entfelden Plüss Johann, Maurer 1800 Aarau Ott Jakob 1800 Neuenburg Bienz Johann Georg 1803 Entfelden Aerne Johannes 1804 Neapel Widmer Salomon 1805 Neapel (B3_S.54) Glur Samuel 1879 unbekannt Linng Johann Ludwig 1780 Harre. Kunz Hans Jakob 1785 Jntra. Siegrist Bernhard 1795 Mailand Wälchli Friedrich 1798 unbekannt Kunz Johannes 1803 Wanderschaft Lerch Jakob, Birchsamis 1805 Wanderschaft Widmer David 1804 unbekannt (B3_S.53) Stehende Gewässer Die übrigen Weiher werden als Wässerungsweiher benutzt. Der Mühlenteich, der Hormattweiher, der Bärenlochweiher, der Zankweiher, der Grabenweiher, der Feldmattweiher, der Solenmattweiher, der Fürweiher in der Vorstadt, der Schulweiher, der Graberweiher und der Fürweiher werden als Fischweiher verpachtet. Die beiden Scharletenweiher sind trocken gelegt und in Ackerland verwandelt worden. 1873 Im Winter 1873 auf 1874 wurde aus dem Vorstadtweiher und Grabenweiher Eis gebrochen und nach Zofingen geführt von Bierbrauer Senn. Wegen dem Grabenweiher-Eis entstand Streit zwischen dem Gemeinderat und dem Pächter Samuel Buchmüller, Schuster, (B3_S.54-55) Schluss des Streites war, dass kein Eis mehr aus genanntem Weiher durfte ausgebeutet werden.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 26 | 116 Wassergrössen 1029 fiel während ganzer vier Monate des Winters ein solches Regenwetter, dass die Wasser alles überschwemmte, und dadurch viele Landläute und Vieh umkamen. (1295. Müller Seite 113) 1324 War grosse Ergiessung der Wasser, dass die meisten Feldfrüchte verdarben. 1343 und 1408 Wiggerüberschwemmung. (1374. Müller Seite 113) 1424 Wassergrössen. Die Gegend um Zofingen war einem See ähnlich. 1480 Überschwemmung von der Wigger und der Aare, nach 7 Wochen dauerndem Regenwetter. (1543 und 1560. Müller Seite 114) 1546 Im Mai brach die Wigger oberhalb der Stadt Zofingen aus, dass ihr Bett weiter und tiefer musste gegraben werden. 1566 Grosse Wassernoth. Der Aarebrücke in Aarburg war das zweite (B3_S.56-57) und dritte Joch weggenommen. 1588 Grosse Wassergrösse. 1617 Sonntags den 15. Juni nach der Predigt und dem Nachtmahl musste die Bürgerschaft von Zofingen zum gemeinsamen Werk sich nach Aesch begeben, wo die Wigger die Häuser wegzunehmen drohte. Die dortige Wiggerbrücke wurde mit Seilen und Ketten angebunden. Viele schöne Wiesen wurden mit Kies überfüllt. 1624 Wiggerüberschwemmung, und zwar so stark, dass die Häuser im Aesch in Gefahr standen. 1648 Den 11. November wurden von der Wigger alle Brücken fortgeführt oder beschädigt. Man läutete an etlichen Orten Sturm. 1689 Wiggerüberschwemmung. 1692 War die Aare so klein, dass man zu Fuss und zu Pferd hindurch gehen konnte. 1698 Im Mai während der Blütezeit bei zwei Wochen lang Schnee und Regen, dadurch Wassergrösse und Überschwemmung. 1698 am 8. Mai einem Sonntag brach in Zofingen unvermutet eine Überschwemmung ein und setzte das Schützenhaus unter Wasser.

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 27 | 116 1711 Grosse Wiggerüberschwemmung. Der Wasserschaden von Brittnau bis Aarburg ward geschätzt auf 5‘000 Gulden. 1740 Gegen Weihnacht starker Regen und Wiggerüberschwemmung 1781 Im November Wiggerüberschwemmung ihren ganzen Laufe nach. Die Schleife und Bleiche an der Wigger wurden sehr beschädigt. 1852 Am Bettag schwoll die Wigger nach langen anhaltendem Regenwetter so stark an, dass sie bei der Mühle oberhalb und unterhalb des Mäderwuhrs die Ufer und anderwärts die Brücke (B3_S.58-59) wegriss und Wuhren beschädigte. In Aarburg waren die Häuser zwischen der Wigger und der Pfaffnern in Gefahr; die Keller voll Wasser, die Leute mussten sich aus den Häusern flüchten. 1875 Die Überschwemmungen der Garonna in Südfrankreich verursachte einen Schaden von fünf und siebzig Millionen Franken. Nach Schätzung des Ministers der öffentlichen Arbeiten von Frankreich. Laut aarauer Nachrichten vom 28. Juli 1875. (Aarauer Nachrichten. 1875) 1878 Wassergrössen am 3. Brachmonat (Juni). Die Wigger tat keinen Schaden und das Wasser welches aus den Schluchten floss. Das Altweglochwasser, saust überdeutend, grub ein 3 Fuss breites und 2 Fuss tiefes Bett übersandete ein Teil von des Wiesen Weidli. Das Oberdorfbächli war noch einmal so breit als sonst. Schwellte das Wasser weit in die Rütinen hinauf. Alle Stege waren weg und Friedrich Aernis Land lag unter Wasser In Suhr und Entfelden stehe das Wasser Beinhoch. Die Bötzbergerbahn in folge Dammrutschung unterbrochen. Die Pfaffnern ist über ihre Ufer getreten und den Bäcker Fischer Bienenhäuschen weggeschwemmt. Im Gländ verheerende Überschwemmung.$ Im Wynen- und Seetal wolkenbruchartiger Regen. Die Bäche schwollen höher als im Jahre 1852. Der Aabach schwoll so stark an, dass die Strasse bis zum Sternen unpassierbar wurde. Der Weissenbach ist von Buttwil und Kirchholz ausgetreten, das Land mit Kies und Sand überschwemmt und ist in niedere Wohnungen und Scheunen eingedrungen. Das Hinterbühlbächlein hat den Eisenbahndamm bei Waltenschwil beschädigt. Das Rossweidermoos stand unter

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 28 | 116 (B3_S.60-61) Wasser. Bei einigen Reutinen zeigten sich Runsen bis auf die Felsen. Erdrutschungen überall. In Bottenwil ist die Uerke ausgetreten. In Schmiedrued hat der Ruederbach eine Strecke Strasse weggeschwemmt. (Zofinger Tagblatt) 1879 O. W. Bewölkter und Neigung zu Regen, und dabei immer kalter frostige Temperatur die oft am Morgen bis auf 8 – 9° R heruntergeht. 1880 Hat im Oktober die Wigger wieder übel gehaust. Sie war plattvoll und schädigte die Ufer. Die Wirtschaft Brack war von Wasser umgeben. Feuilleton Fuhrungslisten über diejenigen Regensizion Fuhrungen, welche Cünten im Brachmonat 1801 zur Bezahlung sind eingegeben worden: 1800 Hans Jakob Wälchli im Hard. Gulden Batzen Den 18. Aberellen (April) 1800 Härdäpfel auf Aawangen geführt. 1 Wagen, 2 Ochsen, 1 Pfärt, 1 Mann, 1 Tag 8 --- Den 12. März. Ein fränkischen Minister von Murgenthal auf Kirchberg gehülfen führen. 1 Pfärt, 2 Tage. 4 --- Den 12. Brachmonat dem Hans Jakob Kunz in der Altachen angelegt für auf Notwil zu Fahren. 1 Pfärt, 1 Tag. 2 --- Den 14. Christmonat eine Fuhr gemacht. 1 Mann, 1 Pfärt, 2 Tage 6 10 1799 Samuel Lienhard im Dorf. Gulden Batzen Den 14. Dezember dem Hans Jakob Wälchli im Hard und Jakob Moor für eine Fuhre zu machen angelegt (B3_S.62-63) 1 Pfärt, 2 Tage 4 --- 1800 den 22. Aberellen (April) mit Jakob Moor, Egenpasche nach Niederlenz gefahren. 1 Mann, 1 Pfärt, 2 Tage. 6 10

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 29 | 116 Den 28. März ein Offizier auf Sursee und nach Kalbach geführt. 1 Wagen, 1 Pfärt, 1 Mann, 1 Tag. 4 --- 1800 David Wyss. Gulden Batzen 1800. Den 28. März mit Franzosen auf Kalbach gefahren. 1 Mann, 1 Pfärt, 1 Tag. 3 5 1801 Hans Jakob Lerch, Jägel. Gulden Batzen 1801. Den 27. März gehülfen Egenpasche von Langenthal nach Kirchberg führen. 1 Mann, 1 Pfärt, 2 Tag. 6 10 1800 Hans Kunz auf dem Wilacher. Gulden Batzen 1800. Den 22. Aberellen (April) denen französichen Husaren Haber auf Wildegg gefürt. 1 Mann, 1 Pfärt, 2 Tag 6 10 Im Mai ein fränkischer Minister gehülfen von Murgenthal auf Kirchberg führen. 1 Mann, 1 Pfärt, 2 Tage. 6 Gulden 10 Batzen. Ist ihm aber bi dem Abmarsch 40 Batzen bezahlt worden. 6 10 1801. im Aberell (April) Husaren Züg auf Kölliken. 1 Pfärt. 1 Tag 2 -- 1801 Hans Jakob Kunz zu Bösenwil. Gulden Batzen 1800. Den 22. Aberell (April) denen Husaren 7 ½ Mlter Haber von Brittnau auf das Wildegger Schloss geführt. 1 Mann, 1 Pfärt, 2 Tag. 6 10 Zu obigem der Wagen gäben fordert per Tag 20 Batzen 1 5 Den 28. März denen Franzosen Haberseck von Brittnau auf Sursee geführt. 1 Mann, 1 Pfärt, 1 Tag. 3 5 1801. den 14. Aberell (April) denen Franzosen Egenpasche von Brittnau auf Kölliken geführt. 1 Mann, 1 Pfärt, 1 Tag. 3 5 1800 Schmied Lerch von Bösenwil. Gulden Batzen 1800. Fleisch und Brot Rationen von Olten auf Brittnau geführt. 1 Wagen, 1 Mann, 1 Pfärt, 1 Tag. 4 ---

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 / BAND III 30 | 116 Den 13. Aberell (April) Heu nach Aarwangen (B3_S.64-65) führt. 1 Wagen, 1 Mann, 1 Pfärt, 1 Tag. 4 --- Den 19. Aberell (April) Härdöpfel nach Aarwangen geführt. 1 Wagen, 3 Pfärt, 1 Mnn, 1 Tag 8 --- Den 16. Mai ein Feldschärer von Langenthal nach Aarau und Länzburg geführt. 1 Wagen, 1 Mann, 1 Pfärt, 2 Tage. 8 --- 1800 Stäfen Widmer, Hans Jakob Kunz beide Stampfi und Witwen Kunz zusammen. Gulden Batzen 1800. Den 29. Mai den französischen Husaren Epenpasche nach Budisholz zu führen . 3 Pfärt, 2 Mann, 1 ½ Tag. 13 --- Husaren Haber von Brittnau auf Wildegg geführt. 3 Pfärt, 2 Mann, 1 ½ Tag. 13 --- 1800 Stäfen Widmer und Hans Ulrich Roth. Gulden Batzen 1800. Den 15. Januar bis 25. Eine Fuhr auf Biel, von dort nach Zürich getan. 2 Pfärt, 2 Mann, 10 Tag. Wofür aber die Rationen lut Gemein Rächnung bezalt sind, also 1 Pfärt per an 20 Batzen, 1 Mann à 10 Batzen tut zusammen. 40 --- 1800 Hans Ulrich Roth. Gulden Batzen 1800. Den 18. Mai. Ein fränkischen Minister von Murgenthal auf Kirchbärg gehülfen füren. 1 Mann, 1 Pfärt, 2 Tage. 6 10 1800 Hans Ulli Wälchli zu Liebigen. Gulden Batzen Auf Olten lut Befehl gefahren. 1 Mann, 1 Pfärt, 1 Tage. 4 --- 1801. den 27 März. Auf Kirchberg gefahren. 1 Mann, 2 Pfärt, 2 Tag 10 10 1800 Hans Rudi Wälchli. Gulden Batzen

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