Chronik von Brittnau Band 2

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 7 | 43 5. Wenn i das Blüemeli brechen dörft So würde gsond mis Herz; Doch brechen ach darf i di nid. Ach heile meinen Schmerz. O Blüemeli mi, o Blüemeli mi I möchte gern bider si. 6. Und wenn es gar nie mine wird, So stirben i vor Gram. Und minr ach, wird es jo nid I bin ihm viel zu arm O Blüemeli mi, o Blüemeli mi I möchte gern bider si. ---------------------------------------------------------------------------------- (B2_T1_S.010 - 014) 7. Der Brand in Aarburg In der Nacht vom 3. / 4. Mai 1840. Die Aare rauscht gewaltig und schwärzer wird die Nacht Die Sterne blinken freundlich in hoher Himmelspracht. Und überall herrscht Stille, man hört kein Leben mehr. Kein Singen und kein Jauchzen tönt aus der Ferne her. Zur Krone nur und Bären zu Aarburg an der Aar, Tanzt noch bei frohem Spiele manch junges schönes Paar. Das eine tut sich brüsten bei Fleisch und kühlem Wein. Ein Andres will das Flinkste im Saal beim Tanzen sein. Schon schlummerten die Alten die Jungen schwelgten lang Bis tönt ein gellend Rufen das Wiggertal entlang. „Nehmt Eimer, Hacken, Spritzen in grösster Eil hervor: Es brenne ja drei Scheunen am nahen Oltner-Tor!“ Und ängstlich ruft die Glocke die Nachbarhilf herbei. Der Jubel ist verstummet, er wich dem Klaggeschrei. Und alles will entrinnen des Feuers grimmigen Zarus, Denn rot sind schon die Felsen des Schlosses und des barus. Noch wehen scharfe Winde das Städtlein in den Brand Der nicht mehr ist zu löschen durch eine Menschenhand.

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