Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 14 | 21 6. Drauf das schöne Wiggertale, Sonntags früh beim Sonnenstrahle, Klopft und näht ein Schuster noch, Schickt der Pfarrer seine Sohlen, Durch die Magd, und hat befohlen, Flick und näht die Schuhe doch. 7. Pech und Ahle in den Händen, Eilt er hurtig zu vollenden, Seines Seelenhirten Schuh, Flickt und nagelt gar so fleissig, Schlägt der Nägel über dreissig, Gibt zwei Riemen noch dazu. 8. Grob den Pfarrer das beleidigt, Weil er das Gebot verteidigt: Heilige den Sabbattag. Dieses wollt mit bestem Willen, Seines Priesters Wunsch erfüllen. War‘s sein Wunsch doch ohne Frage. 9. Seither musst er unserm Pfaffen, Weder Schuh noch Stiefel schaffen, Weil er den Sabbat nicht hält. Sucht sich einen andern Schuster, Stiefelt sich nach andrem Muster, Nicht bei dem um alle Welt. 10. Welchen nun von diesen Zweien, Wollt ihr eines Fehlers zeihen? Oder welchen sprecht ihr frei? Ist der Schuster wohl ein Schmeichler? Und der Schneider gar ein Heuchler? Sind Bauer und Pfarrer gänzlich frei? (B2_T2_S.037-041) 21. Die Schlacht am Speicher. 1847 1. St. Gallen war ein Kloster geweihet einem Abt, Es wurden viele Länder von Rittern dran vergabt. Die Untertanen setzten unterm danke sehr; Die Appenzellers Hirten ertragen ihn nicht mehr. 2. Sie waren frei und eigen besassen manches Recht. Jetzt waren sie es nimmer , sie waren nur noch Knecht. Kuno der Abt des Kloster ein gar sehr harter Mann,
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