Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 13 | 21 Wie beneid ich alle Knaben um den holden Liebesblick! O wer bringt mir meinen Frieden meine Ruhe mir zurück? Selbst in allerhöchster tiefe schläft ein Funken hell wie Licht Doch in deinem tiefen Herzen schläft der liebe Funke nicht. (B2_T2_S.033) 19. Liebesbekenntnis. 1849 (Siehe 2. (B2_T1_S.002) (B2_T2_S.034-037) 20. Schneider und Schuster. 1856 1. An des Aabachs seichtem Strande, In dem kleinen Staufnerlande, Wohnt ein Schneider schlicht und recht, Und in Armut ohne Gleichen, Doch von Gott will er nicht weichen, Wie vom Herrn der treue Knecht. 2. Ihm war ja der Sonntag teuer, Bringt ihn zu in ernster Feier, Und mit Gottergebenem Sinn. Längst bekannt vor Not und Plage, Eine Frau zum Schneider hin. 3. Bald wird mich mein Mann verlassen, Morgen muss er auf die Strassen, Und es fehlt an Handschuhe ihm! Sprach der Meister drauf: Mit nichten! Die Andacht muss ich heut verrichten. Zweifle sehr dass sich‘s geziem. 4. Das verlässt die gute Kunde, Nimmst dir selbst das Brot vom Munde, Denk es ist ein Werk der Not! – Lieber Hungern und Gott für rechten, Als heut dieses Werk verrichten, Sabbat heilig bis in Tod. 5. Unser Arbeit zu verschmähen? Wollt uns keinen Stich mehr nähen! Bete nun so lang du willst. Will schon einen Schneider finden, Der die Kunden weiss zu bedienen, Und getreu die Pflicht erfüllt.
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