Chronik von Brittnau Band 2

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 10 | 21 Und lange. 3. Mein schöner Leib geniesset die Lust Die mir gewühret das Jungen; (Leben) Doch werde ich meiner an meiner Brust, Der kleinen Kinder ich säugen, Ich bin dabei, So Frank und Frei. Kann froh das Leben genissen, Und schliessen. 4. So manches Mal sie in Hoffnung war, Liess Trank und Gift sie sich geben; Sie tötet die Frucht im Leibe sogar, Nicht einer schaut sie das Leben. Ich mag das Schrein, Drer Kinderlein, Nicht hören, und sie noch minder hegen, Und pflegen. 5. Und wenn sie die Kindlein auch gebar, Kam doch nie eines zur Taufe; Sie wirft des Waldes Gewild sie dar, Oder gräbt sie unter die Traufe, Geh hin mein Kind, Und friss auch Sünd, Der Windeln will keine ich haschen, Und waschen. 6. Da schlafe du nun im Waldesgrund, Wo ich dich hab gebettet; Und in der kühlen Abendstund, Dem Lebe dich hier entkettet. Nun hab ich Ruh, Du Zwerglein du, Auch du hast Ruhe gefunden, Da unten. 7. Sind nun enthoben der Sorgen und Mühe, Enthoben der Sorgen und Plagen. Und wenn wir nie mal vom Heime ziehn, Muss keins um uns schreien und klagen, Kein eitles ding, Noch Abkömmling, Muss unser Gut mit Prozesieren, Verlieren.

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