Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 7 | 21 Verflucht sollt ihr auf dieser Alpe syn! Nicht mehr soll weiden eine Herdenschaar, Verflucht soll bleiben ihr wohl immer dar.“ Es brachen plötzlich furchtbar krachend ein, Der Gletscher viel und manches Felsgestein. Die Alp ward zu einem Gletscherfeld. Von keinem Hirten mehr so gut bestellt. Es ist dahin das schöne Sennentum, Die Hirten wandeln als Gespenster um, Unwiderruflich ist der Mutter Fluch, Vergebens macht man mancherlei Versuch, Vergeblich räumt man Schnee und Eis von dort, Es wird zur Wildniss wieder jener Ort. – Noch wird gezeigt die kahle Felsenwand, An der des stolzen Älplers Hütte stand. (B2_T2_S.019-020) 12. Erinnerung. 8.8.1851 (Siehe 13. (B2_T1_S.004 - 006) (B2_T2_S.020-023) 13. Der Sommer. 1851 1. Es nahte schnell der Trennung bange Stunde. Sie war schon da. Die Sonne schien so klar. Noch hörte ich aus meines liebchens Munde, Die letzte Warte lieblich, rein und wahr, Ich hörte nichts als ihre gölden Töne. Und sah auch nichts als ihre Wohlgestalt, Mich freute nicht der Blumenfarb und Schöne, Der vielen Vögel Sang so manigfalt, Vom Mädchen soll ich scheiden jetzt auf immer, Den Abschied gab es mir die letzte Nacht: Nicht soll erscheinen ich auf seinem Zimmer! So sprachs, und sagte nur noch: Gute Nacht! Die Jugendträume waren mir verflogen, Starr und versteinert die Vergangenheit, Die Gegenwart um ihren Wert betrogen, Die Zeit dahin die ich nur ihr gereicht, Und an der Zukunft träumerisch mich letzen, Wie konnte ich wohl? Zu arm bin ich zu alt, Zu täudeln mit der Hoffnung grünen Fratzen, Denn manches Wort ist wertlos ihr verhallt, Nun soll ich sie auf immer, immer meiden, Sie drückt die Hand nur unbewegt und kalt, So must ich kummervoll und trostlos scheiden,
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