Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 6 | 21 Fein ausgesonen war des Teufels List, Doch feiner noch des Advokatenlicht, Und wenn der Teufel nicht in ihren Hosensack, So hatt er längst die Höll verprachestirt. (B2_T2_S.017.3-19) 11. Die Blümlisalp. 1847 Es geht die Sag im Berneroberland Von einem Berg die Blüemlisalp genannt Sie ist mit Gras und Kraut geschmückt war, Und jetzt kein Blümelein mehr bietet dar. Vom Hauch des Winters ist sie ganz erstarrt, Kein Sommer wird auf dieser Alp erharrt O früher war es eine Lust zu sehn, Konnt auf der blumenreichen Alp man stehn, Es schollen Laut der Herdenglocken viel, Und lieblich tönt des Hirten Flötenspiel. Gesegnet war der fromme Älpler hier, Die Alpe war der schönste Alpen Zier, Doch nicht des Älplers Sohn der grobe Wicht, Die Bitten seiner Mutter hört er nicht, Er schämt sich ihrer treibt mit ihr nach Spott, Er fürchtet nicht und glaubt an keinen Gott, Sein Herz war einer losen Dirn umstrickt, Die Mutter hat vergebens ihn beschickt, Wenn freundlich sie den Sohn besuchen wollt, Verhöhnet sie der Bub der lieben sollt, Er gönnt der Mutter Speis und Nahrung nicht, Nicht kennt er des Kindes heilge Pflicht. Erbärmlich konnt sie vor der Türe stehn, Und endlich Hungrig noch von Hause gehen. Die feine Buhlin war ihm steht so wert, Dass er ihr was sie Gutes wollt beschert. In Molken badet sie den schönen Leib, Und viele leckre Sachen speist das Weib. Der Dirne vor betautem Grase graut, Von Käsen wurden Treppen schön gebaut. Die Mutter grollt ob ihrem groben Sohn, Und spricht den ihm verdienten Sündenlohn. Wohl bauet Hauser Vater Segensspruch, Doch reisset nieder sie der Mutter fluch. Die Mutter kennt die Kinderliebe nicht, Drum hört wie sie von Berg den Fluch ausspricht: „Verfluchter Sohn mit deiner lohen Dirn, Nicht scheine mehr die Sonn auf euer Stirn. Die braune Ruh, das schwarze Hündlein Schyn,
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