Chronik von Brittnau Band 2

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 4 | 43 6. Du wirst meiner suchen ewig zu vergessen, Doch wirst Du noch – stehst Du auch an meinem Grab, Weihst keine Träne mir – Doch wissen zu ermessen, Fühlen auch, wie treu ich Dich geliebt hab. Entwürfe zu weiteren Strophen im obigen Gedicht 1. Du kannst von vornher mich und rückwärts lesen, In beiden Fällen gleich ich mir, Und bist Du nicht auf falscher Spur gewesen So nennet selbst ein Fluss sich Dir 2. Du kannst von vorneher mich und rückwärts lesen In beiden Fällen gleich ich mir. Und biss du nicht auf falscher Spur gewesen So nennet stets ein Weib sich dir 3. Du kannst von vorneher mich oder rückwärts lesen In beiden Fällen gleich ich mir Und bist du schon auf der See gewesen So brauch ich mich nicht zu erkennen geben dir. ---------------------------------------------------------------------------------- (B2_T1_S.004 - 006) 4. Erinnerung. 8.8.1851 1. Nun bin ich hier in deiner holden Nähe, Und freue mich dich wiederum zu sehen. Doch ob ich wohl am Fenster steh und spähe, Siehst du mich nichts vor deiner Türe stehen. O nein, du siehst mich nicht, du hast mich nicht erkoren, du reichst mir nicht mehr deine zarte Hand. So hast du es vielleicht bei dir geschworen. So lebe wohl, leb wohl im Heimatland. 2. Nicht bist die erste Blume hier auf Erden, die ich geliebt. Die letzte wird es sein. Auch keine wird der Liebe würdig werden, Mein Leben wollt ich einzig dir nur weihen. Du warst die Freude mir in allen meinen Stunden. Warst meine sel’ge Lust in Traurigkeit. Nun ist mein Glück dahin, ach ja verschwunden, Verschwunden ach für lange, lange Zeit. 3. Nun will ich einsam durch das Leben gleiten, Ganz einsam nur mit Schmerz und Gram erfüllt.

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