Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 38 | 43 9. Seid uns gegrüsst. 10. Der Wein macht frohe Leut. 11. Willkommen ihr Freunde zum frohen Fest. (B2_T1_S.079) 12. Ihr lieben Leute gebt doch recht Acht, Ob nicht jemand einen Fehler macht. Wir beim Deklamieren – Ihr beim Kritisieren. 13. Am Hohen, Edlen soll der Mensch sich freun, Und diesem auch sein ganzes Leben weihn. ______________________________________________________ (B2_T1_S.080-081) 21. Abschied. (Auswanderung) Der Elisabeth Widmer von ihrem Vater Samuel Widmer, Stöckilsami“ von Brittnau, als sie nach Amerika auswanderte. 1865. Brittnau im Merz 1865. Lieber Vater! Nur noch wenige Stunden sind mir vergönnt in meiner Heimat zu verweilen. Ich komme darum zum letzten Mal zu dir um Abschied zu nehmen. Leb wohl lieber Vater in der teuren Heimat, die ich bald verlasse und nie mehr sehen werde. Wiewohl ich wenig Gutes zu geniessen hatte, und die Freude selten meine Gesellschafterin war, so schmerzt es mich dennoch von der Scholle zu scheiden die mich nährte, und in der die Überreste meiner geliebten Mutter und Geschwister ruhen, von dem mich auf immer zu trennen der mich zeugte, erzogen, nährte, kleidete und liebte. Ja Vater, heute geht dein einziges Kind aus den Marken des Vaterlandes in ein andern Weltteil, in das gepriesene (B2_T1_S.081) Amerika einem ungewissen Schicksale entgegen, in der Hoffnung dort eine neue Heimat zu finden, und dort in derselben glücklicher als hier zu sein. Es wäre vielleicht du sähest mich zu Grabe tragen, allein es ist der Wille Gottes, dass ich lebe, und weil das Glück mir nie lächelte, so tue ich den Schritt, der schon viele Tausende getan haben, wenn es mich nur nie reut. Lebe wohl, lieber Vater, lebe fromm, und hab stets Gott vor Augen, damit
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