Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 32 | 43 (B2_T1_S.068) 19. Urplötzlich schwenkt die Bürger, der Feuerruf: „Es brennt!“ Und wirr durch alle Strassen, man hie zur Stätte rennt. Vom Kirchturm macht die Glocke, die grosse Not bekannt. Und mahnt zur schnellen Hilfe, die Löschmannschaft im ganzen Land. 20. Im Nu war alles fertig, zum Löschen hilfbereit; Mit Haken und mit Eimern, zog man in heissen Streit. Doch auch der Föhn der grimme, war schleunig bei der Hand; Vom Holzschopf bis zum Schwanen, war alles schon in lichten Brand. 21. Die Schindeldächer standen, In Flammen lichterloh; Entsetzlich lodern alle, als wären sie von Stroh. Des Blumers Haus, des Hauptmanns, schützt wohl noch und hält Stand; (B2_T1_S.069) Doch also nicht die Häuser, am Tschudiraine und am Sand. 22. Das Gartenhaus am Raine, das dient als Schwefelholz; Dass auch der nördliche Flecken, vom Feuergrimme schmolz. In einer halben Stunde, stand nun der ganze Ort; In lichterlohen Flammen, vom Rain bis zum fernen Posrt. 23. Die eigne Gefahr nicht ahnend, rennt alles auf den Schrei; Arbeitet, sucht und rettet, trägt Wasser auch herbei. Und mancher ruft voll Schrecken, ein schmerzlich: „Weh und Ach!“ Das Feuer hat ergriffen, daheim auch unser Wohnlich Dach.
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