Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 28 | 43 (B2_T1_S.061-077) 19. Der Brand in Glarus3. 1. Wo steht der kahle Glärnisch, und finstern Blicks der Schilt; Die Linth mit schnellen Schritten, dem Tödiberg entquillt; Des Karpfen weisse Kuppe, erstarrt zum Himmel ragt; Das Kräutlein an der Wiggis, im Winterhauche zittern zagt. 2. Wo Fridolin, der Heilge, die Menschen hat erbaut; Hilarius Kapelle, ins Land hinaus geschaut; Da steht der Flecken Glarus, in einem engen Tal. Die Schindeldächer decken, hier noch der meisten Häuser Zahl. (B2_T1_S.062) 3. Im Süden ist geschlossen, das enge Tal der Linth; Im Norden aber offen, de kalten Nordenwind. Dazu ist es erhaben, voll Unheil und Gefahr, Und bietet sich dem Fremden, unwohnlich und abschreckend dar. 3 Der Brand von Glarus in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1861 gehörte zu den grössten Brandkatastrophen des 19. Jahrhunderts in der Schweiz. Zwei Drittel des Kantonshauptortes Glarus wurden dabei zerstört, die Hälfte (47 %) der Einwohner wurden obdachlos. Verlauf und Folgen: Das Feuer brach nach halb zehn Uhr abends in einer Scheune neben dem Haus von Ratsherr Christoph Tschudi auf dem Landsgemeindeplatz aus und breitete sich wegen des Föhns schnell Richtung Norden aus. Die meisten Bewohner waren noch wach, als das Feuer ausbrach, und konnten sich retten. In der Brandnacht kamen zirka acht bis zehn Personen ums Leben, doch starben einige noch später an den Folgen von Brandvergiftungen. Die genaue Zahl der Todesopfer ist unbekannt. Zu diesen gehörte auch Kriminalgerichtspräsident und Nationalrat Johannes Trümpi mit seiner Familie. Die Brandkatastrophe wurde zum Medienereignis. Die grossen Zeitungen selbst im Ausland berichteten darüber. Brandursache: Die Ursache des Brandes wurde nie geklärt. Die Rede war von einem im Stall deponierten Bügeleisen, zudem wurde ein betrunkener Mann verdächtigt, der sich Pfeife rauchend in der Nähe des Gebäudes aufgehalten haben soll. Beide Versionen erwiesen sich jedoch als nicht stichhaltig. Vermutete Brandstiftung: Neuste Forschungen weisen auf mögliche Brandstiftung hin. Brand von Glarus – Wikipedia
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