Chronik von Brittnau Band 2

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 26 | 43 Gedichte (B2_T1_S.058-060) 17. Der bös Bueb Nach der Erzählung im I. Lesebuch, Seite 58. 1. J me ne Hus noch a der Stross Wohnt einist Marti Meisterlos. Er war ein böser, böser Bueb. Meints nid mit Tier no Mönsche guet. 2. De Gschwüsterte tut er stets zleid, und Tierli plage ist si Freud. D‘ Vögeli z’martere in erem Näst Das hält er für ein Jugendfest. 3. Mengs mol het d Mueter ehn igsperrt, und ihm sie wüestes Lebe gwehrt: „Du lose Purst, denk nur an mi, der lieb Gott wird no strafe di.“ 4. Au d‘ Ruete het ihn mängisch pfitzt, doch het kei Zuespruch öppis gnützt. Denn statt am Sundig z Chile z’goh, Ist er de Vogelnester noch. (B2_T1_S.059 5. Emol, bist ame Sundig gsi – : „Gell Marti! Hüt wollst folgsam si? Los d’Glogge lütet: bim! bam! bum! Jetz wemmer z’Chile, Marti chum!“ 6. Am z’Chile goh het er ke Freud. Er goht i Wald im Sundigchleid. Er springt dervo was gist was d’hest, Und findet es grosses Vogelnest. 7. Er chläderet uff die Tannen ue. Sind Vögel drinn, lue Marti lue. Zum Näst wirft er die Vögel us. Die Alte chöme jetz nach Huus. 8. Verchratze n ihm mit grossem Gschrei, Sis Gsicht, und d’Händ, und beide Bei. Voll Schräcke vo dem Missgeschick, Fallt abe n er, und bricht das Gnick.

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