Chronik von Brittnau Band 2

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 12 | 43 (B2_T1_S.021) 10. An den Männerchor November 1854 Brigitte weit, denn sie hat ausgesungen. Auch ihre Söhne Lieder sind verklungen; Der Liedersaal ist düster, öd und leer, Der Sänger geht vom Sturm gebeugt einher, Und nicht so bald wird er sein mattes Haupt erheben. Zum Opfer des Vereines abgelebtem Leben. Wo Adelsstolz und Bürgerdemut sich gesellen, Da beben sehr der morschen Eintracht Töne Wellen, Und lösen sich in giftgen Dunst und Nebel auf. ---------------------------------------------------------------------------------- (B2_T1_S.022-023) 11. Die Kostgänger 1. Willst du Kostgänger haben, So füttere nur Rind, Weil sie mit unsern Gaben, Auch stets zufrieden sind. 2. Hast du ein Mensch, ein Weber, So klagt er immerfort. Bald fehlt’s ihm an der Leber, Bald einem andern Ort. 3. Bald ist’s zuviel gesalzen, Bald ist es noch zu heiss, Zu wenig bald geschmalzen, Bald ist es das, bald dies. 4. Wenn‘s ihnen nicht tut schmecken, Sei’s gestern oder heut, Sei Kraut es oder Schnecken, So wissens alle Leut. 5. Drum halt ich‘s mit den Rindern, Sie sind so fromm und treu, Sollts mehren oder mindern, Sei Gras es oder Heu.

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