Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 11 Benno Meier / Abschrift der Chronik seit August 2015 1471 Die Ärnte fällt vor Johanni, (24. Juni) die Bäume blühen zweimal, um Martini (11. November) findet man wieder reife Kirschen wie Nüsse. 1473 Der Sommer zeichnet sich durch ausserordentliche Hitze aus, wie man sie noch nie erlebt zu haben meint. (B1_T2_S.022) Zu Hornung blühende Bäume, schnittreifes Gras im Mai zeitige Gerste, Erdbeeren, Kirschen. Ende Brachmonat reife Trauben. Wälder geraten in Brand bei der Dürre. Flüsse und Brunnen versiegen, es entsteht ein entsetzlicher Wassermangel. Die Kirschbäume tragen zum zweiten Mal. 1477 War Alles gar teuer, 1 Malter Korn galt 8 Pfd. (Teuerung) 1477 Geschah eine merkliche Teuerung, dass ein grosser Mangel in hiesigen Landen gespürt ward, beschicketen die von Bern sechstausend Mütt sowohl Kernen als Roggen von Strassburg und etlichen Städten im Elsass, und teilten solche um einen leidentlichen Schlag unter ihre Bürgerschaft. Neben der Teuerung hielten sich auch Sterbenslauf insonderheit bei Weibern und jungen Kindern, und spürte man die Ruthen und Strafen (B1_T2_S.023) Gottes in der ganzen Eidgenossenschaft. 1478 War eine teure böse Zeit, deswegen wurde von meinen gnädigen Herren verordnet: Wer den Namen Gottes heilloser Weise mit Fluchen und mit Schwören missbraucht, soll von einem Vesper zum anderen ans Halseisen gestellt werden und wenn Kinder schwören soll Vater oder Mutter Buse geben, von den ältern einen Platzart, von den Jüngern von 10 bis 12 Jahren einen Schilling. 1479 Werden die Engerlinge vor den Bischof von Lausanne geladen. 1480 Von den anhaltenden Regengüssen steigen die Flüsse. Die Rheinbrücke zu Schaffhausen und Basel, die Aarebrücke zu Solothurn, Olten und Aarau werden am 23. Juli weggerissen. (B1_T2_S.024) Überschwemmung der Wigger und der Aar, nach 7 Wochen dauerndem Regenwetter. Teuerung. 1481 Ekelhafte Seuchen suchen das Land heim. Strenger Winter, lang andauernde Kälte schaden und veranlassen Teuerung. Die gnädigen Herren setzen den Kornpreis auf 9 Pfd. fürs Malter, stellen alle Leichenmahlzeiten ab und verbieten, mehr als vier Priestern zu schenken.
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