Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 5 Benno Meier / Abschrift der Chronik seit August 2015 1295 Ein Wolkenbruch entladet sich über das Olsberger-Tal. Das Wasser dringt in die Schafställe, in die Schlafsääle und Zellen der Cisterzienser Nonnen, schwemmt die Mühle weg und das aufgeschichtete Brennholz den Violenbach hinab in den Rhein. 1301 Erschien ein Komet. 1303 Heisser Sommer. 1314 Grausamer Sterbend in Folge Hungersnot. Grosse Teuerung. 1315 Zuerst werden die Kinder hinweggerafft, dann kommt es an die Erwachsenen. Zu Basel sterben 14‘000 Personen. Die Felder liegen öde und unbebaut, Tausende sterben vor Hunger. Frucht wird von Mailand her geholt. 1315 Strenger Winter – heisser Sommer mit starken Regengüssen. (B1_T2_S.007) 1317 Abermals grosse Teuerung und Hungersnot. Die Leute kochen Misteln ab den Bäumen und allerhand Wurzeln. 1324 Es regnet 15 Wochen lang keinen Tropfen in der Ostschweiz. Dennoch ist das Jahr so fruchtbar, dass ein Fuder Wein 3 Fl. Der Mütt Korn 10 btz. gilt. Die Zofinger Akten dagegen bemerken: Es war eine so grosse Ergiessung der Wasser, dass die meisten Feldfrüchte verdarben und das Viertel Roggen 4 Pfd, der Garben 3 Pfd. galt. 1336 Sonnenfinsternis. 1338 & 1343 Grosse Teuerung. 1346 Am 24. November. Ein Erdbeben stürzt den bischöflichen Palast in Basel ein, und richtet in der ganzen Schweiz grossen Schaden an. 1348 im Jenner dieses Jahres war ein so entsetzliches Erdbeben, dass die Erde an vielen Orten gespalten, woraus giftige Düfte emporstiegen. 1348 Januar. Ein Erdbeben zertrümmert in Basel mehrere Häuser. Übelriechende (B1_T2_S.008) Dämpfe verunreinigte die Luft und verursachte eine dreijährige Pest. Mehr als die halben Menschen starben. In Zofingen und dem Aargau starben fast alle Geistlichen. Viele Städte, Flecken und Gegenden starben aus. Nicht allein wieder die Menschen, sondern auch wieder die Tieren wütete die Seuche. Vögel fielen aus der Luft tot auf die Erde; wilde Tiere lagen in den Wäldern tot ausgestreckt. Was von dem zahmen Vieh übrig geblieben war, irrte aus Mangel an Besorgern auf den Feldern herum. Kein Priester wollte die Kranken besuchen, und nur wenige liessen sich durch schwere
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI0MTYwMA==