Chronik von Brittnau Band 1

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 Seite 51 von 76 Morgen früh wurde der gestern verunglückte Jakob Hofer tot aus der Wigger gezogen. Die Uhr verzeigte 11 Uhr 15 Minuten. Am 2. Herbstmonat ebenfalls den ganzen Tag starker Regen. Infolge des zweitagigen starken Regens schwollen alle Gewässer stark an. Das Dorfbächlein überlief, bildete Weiher. Die Wigger stand so hoch wie im Jahre 1852. Sie brachte allerhand entwurzelte Obstbäume. Den 1. & 2. d.M. mussten die Ufer geschützt werden. (B1_T1_S.121.1) 1881 Wohlen. Montag den 13. Juni früh morgens ist in Sarmensdorf das Wohnhaus No. 159 mit Scheune, versichert zu Fr. 6‘000 mit aller Fahrhabe der vier in diesem Hause wohnenden aus vier und zwanzig Köpfen bestehenden Familien abgebrannt. Boswyl. Am 16. Juni verunglückte der 75 Jahre alte Josef Furrer von Kallern beim Heuladen. Derselbe fiel hinten ab dem Wagen, und war nach einer Viertelstunde eine Leiche. Bern. Langnau. Am Montag 18. Juni nachts zogen über das Oberemmental wieder schwere Gewitter und es steht zu erwarten, dass neuerdings über Wasserverheerungen Hiobsposten einlaufen. Nach einem soeben erhaltenen Telegramm von Eggiwyl ist der Postverkehr zwischen Eggiwyl und Röthenbach unterbrochen, weil die Sehmbachbrücke fortgerissen (B1_T1_S.121.2) Worden sei. Nach einem soeben erhaltenem Berichte sind bei Emmenmatt auch tote Kinder aus der Emme gezogen worden. Steffisburg. Ein Wolkenbruch hat am 18. Juni nachts im Zulgtal namentlich in Brienz fürchterlich gehaust. Sechs Personen ertrunken und viele blessiert. Vier Ertunkene waren in der dortigen Leichenhalle. Bern. 19. Juni. Von Interlaken bis Bern meldet man Wassernot, dieslbe ist namentlich in Folge der starken Schneeschmelze eingetreten. Der Thunersee soll seit 1852 nie so hoch gewesen sein.

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