Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 Seite 24 von 76 Aussprache fast unhöflich und grob, weil sie wenig lesen und dann das Gesehene sich nicht aneignen können. Zu neuerer Zeit ist viel zur Verbesserung der Sprache geschehen. Da sind zwei Bibliotheken, mehrere Gesangvereine, eine Trachtengesellschaft, freundschaftliche Cirkel u.a.m. allein all das Gute fällt nicht auf gutes Erdreich. Nach fünfzig Jahre wird man statt Geld – Gäud; Welt – Wäut; statt Fuchs – Fochs: Brille – Brülle; statt Geflügel – Geflögel: Holz – Houz; Maler – Moler sprechen. Mehrere Personen sprechen französisch. (B1_T1_S.058) Sprichwörter Ring derzue, ring dervo. Wurst wider Wurscht. Brönnti Chender förchte s Für. Mit Gwalt lüpft me e Geiss hinden ume. Mitnoh loh günnt. Wenn me d Woret seit, so gohts übel. Churzes Hoor ist gli bürstet. Si no der Deche strecke. Ab eim Nagel a der ander henke. s Blut unter de Nägel füre drücke. Er het Werch a der Chunkle. Will me um d’Schüür ume lauft, muess me nit trösche. Er brönnt am Morge s’Höfeli i, dass er am Obe cha brönne. Der Holzschlegel chalbert ufem Estrich obe. De macht i zwee Tage mehr as in eim. Er meint es chöm nur a d’Händ ene. Er het es Rädli zviel im Chopf. Er rüeft de Chräie. (B1_T1_S.059) Vergnügen 1. Der Tanz an den gewöhnlichen vier Tanzsonntage, Bärzelistag, und Hirsmontag. 2. Die Maskenspiele am Hirsmontag, früher auch am Bärzelistag. 3. Die Kirchweihen im Herbst. Eine Nachahmung der Katholiken. 4. Das Kegelspiel, Kugelnwerfen, Kartenspiel, Brettspiel, Damenspiel, Neunestein … . Kugelnwerfen von den Jahren 1864, 1866 habe Verzeichnis, wenn ich sie nur fänd. 5. Das Taback Rauchen & Schnupfen. 6. Der blauen Montag mit irgendeiner Belustigung.
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