Chronik von Brittnau Band 1

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 48 | 48 durch eine Abordnung von Thalheim, seiner schwäbischen Heimatgemeinde abgeholt und auf dem dortigen Friedhof beigesetzt werden. 1886 Zofingen. 1626, erhub sich ein grosser Streit zwischen Herrn Elias Paulo dem Helfer einerseits und den weltlichen Ständen andererseits. Herr Helfer kam in Fall, ein Kind zweimal zu taufen. Er hatte nämlich den Namen des Kindes vergessen und das Knäblein statt Bartholomä, „Salomen“ getauft. Da begannte man an zu lachen, worüber er den Taufen von neuem erhob. Er führte auch sonst ein ärgerlich Leben und redete namentlich „Meinen Herren“ Übles nach und zog sie öffentlich in seiner Predigt an. Er wurde deshalb in das Burgerspital gebracht. Da rasselte er (B1_T3_S.336) ganz entsetzlich, zerschlug den Hafen und die Türen und brannte durch. Da legte man ihn in die obere Gefangenschaft bei Wasser und Brot. Nach etlichen Tagen ward er so reumütig, dass er Abbitte tat. Dazu musste er ein Urfehde17 geben und solche mit eigener Hand unterschreiben. Februar. 15. 1639. Kulturkamp im alten Zofingen. 1639 den 15. Hornung haben Herr Dekan Forer und Herr Pfennigschaffner Jützli einander beim Rössli, da sie wohl bezecht gewesen, geprügelt, einander bei den Bärten genommen und aus gerissen, und wacker zerzaust. Herr Dekan Forer hat überhaupt viel Unfug angestellt, und den Stadtrat nur den hölzernen Rat geheissen, vielen dermalen mehrere im Rat gesessen, die Zimmerleute, Wagner, Tischler und Küfer gewesen. Diese Begebenheit hatte viel Aufsehens gemacht. Zofingen. 1399. In der Mess Maurtij ist Lorenz von Würzburg wegen falschen Würfeln und Spielen in … Ab hier fehlen die weiteren Seiten im 1. Band der Chronik von Stephan Kunz. 17 Die Urfehde (auch Urphed, Urphede, Urpfedt, Unfehde) war ein Mittel des vormodernen Rechts und bedeutete den beeideten Fehdeverzicht. Der Bruch der Urfehde wurde deshalb als Meineid verfolgt und bestraft.

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