Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 47 | 48 der diese Woche hier begonnen 52 tägigen Geniereckrutenschule einzurücken. Der Mann erklärte, er sei blutarm, verdiene seit langem nicht mehr als Franken 2 ½ per Tag, mit denen er eine Frau und 5 Kinder erhalten müsse und die er doch nicht des Militärdienstes wegen verhungern lassen könne. Zofinger Volksblatt Nr. 48 Dem Soldaten wurde durch eine veranstaltete Kollekte von dem in Brugg verweilenden Offizierskorps Franken 100 verabfolgt. Zofinger Volksblatt Nr. 50 (B1_T3_S.334) 1886 Juni. 12. Aarau. Letzten Samstag den 12. Juni wurde ein Krankenwärter der hiesigen Rekrutenschule, Widmer von Siggental, wegen Prellerei Versuch vom Kreisgericht zu 14 Tagen Gefangenschaft verurteilt. Derselbe hatte ein Zweirappenstück vergolden lassen und dann den Versuch gemacht, dasselbe als 20 Frankenstück auszugeben, was ihm aber nicht gelang. Zofinger Volksblatt Nr. 49 Juni. 18. Dagmersellen. Am 18. Juni Nachts nach 11 Uhr entstand hier feuerlärm. Es brannte in der Runstmühle des Herrn Pfenninger. Trotz der Tätigkeit der rasch herbeigeeilten Spritzenmannschaft konnte das grosse Gebäude nicht mehr gerettet werden. Die Mühle brannte gänzlich nieder. Von den vorhandenen Vorräten an Getreide und Frucht 2‘000 Zentner konnten 160 bis 170 Zentner gerettet werden. Der Brand soll durch zu starke Reibung des Eisenwerkes entstanden sein. Zofinger Volksblatt Nr. 50/S. 1 Witterung. Das Regenwetter will nicht ende. Die ganze Welt wird melancholisch und schon hat man trübe Ahnungen für (B1_T3_S.335) den bevorstehenden Festmonat. Wir glauben dazu sei keine Ursache. Juli. 5. Bern. Am 5. Juli soll die im alten Kirchhof von Burgdorf ruhenden Überresten Max Schenkenbeurgers16, des Dichters der „Wacht am Rhein“, 16 Max Schneckenburger, eigentlich Maximilian Schnekenburger (* 17. Februar 1819 in Talheim bei Tuttlingen; † 3. Mai 1849 in Burgdorf bei Bern) war der Dichter des patriotischen Liedes Die Wacht am Rhein. Max Schneckenburger wurde als Sohn eines Kaufmanns in Talheim bei Tuttlingen in Württemberg geboren. Sein älterer Bruder, der evangelische Theologe Matthias Schneckenburger, sollte 1834 Professor an der neu gegründeten Universität Bern werden. In Tuttlingen und Herrenberg besuchte Max Schneckenburger Lateinschulen. Da Max Schneckenburger sich stets nach seiner Heimat zurückgesehnt hatte, wurden seine Gebeine am 18. Juli 1886 nach Thalheim überführt und dort beigesetzt. Der Grabstein verblieb in Burgdorf und ist im «Ahneneck» auf dem Friedhof von Burgdorf zu sehen. In München ist ihm eine Straße im "Franzosenviertel" gewidmet.
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