Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 Seite 17 von 76 sein, der auch daran gestorben und auf dem Stadtkirchhof begraben worden. Da die Strengelbacher gegen das Verbot aus ihrem Dörflein gingen, so verbreitete sie sich schnell in die umliegenden Gegenden, deswegen wollte Zofingen die Toten der 4 äussern Gemeinden, zu welchem annoch die von Safenwil kamen, nicht mehr auf ihrem Kirchhof in der Stadt begraben lassen, sondern steckten ihnen vor dem untern Tor zwischen beiden Wegen etliche Bünten und Gärten zu einem Gottesacker ab. Allein die Gemeinden Strengelbach, Vordemwald, Niederwil und Oftringen wollten solches nicht annehmen, und schickten darauf acht Männer nach Bern, um sich darüber zu beschweren; allein Zofingen schickte auch in der Eil eine (B1_T1_S.040) Gesandtschaft dahin, welche daselbst diesen Gegenstand nach Wunsch vortrugen, und die äusseren Gemeinden den Befehl erhielten, für sich einen Gottesacker zu Oftringen und einen zu Strengelbach zu errichten, welches auch geschehen. Brittnau hatte damals schon einen eigenen Kirchhof um ihre Kirche herum. Da indessen die Pest auch in der Stadt eingerissen, so ward der Gottesacker vor die Stadt gelegt, und die halbe Schützenmatt dazu bestimmt. Die Pest regierte in Brittnau vom 8. Herbstmonat 1667 bis 3. Hornung 1668. Dazwischen sind gestorben an der Pest bi 136 Personen, sonst bi 8 Personen. Im selbigen Jahr ist das Chorgericht yingestellt gsin. Der Schuhmacher zu Schulerslehn hat usglassen: die Bärner müssen um ihr Volk kommen, denn welche an dieser kezerischen Krankheit nit sterben, henken sich selbst. [Chorgerichtsmanual] 1799 Herrschten die Blattern. (B1_T1_S.041) 1839 Herrschte die Ruhr. 1829 Brach die asiatische Cholera – Pest aus Asien in Russland ein. Sie durchzog in südwestlicher Richtung während den Jahren 1830, 1831, 1832 und 1834 die östreichischen Staaten, Schweden, Preussen das nördliche Deutschland, so wie das nördliche Frankreich, England, Portugal und Spanien. Hauste in Städten und auf dem Lande, hat aber vorzüglich die Hauptstädte dieser Länder stark heimgesucht, und im Ganzen in Europa mehr als 1 Million Menschen hingerafft. Die Schweiz blieb von dieser Krankheit ganz verschont. Die Krankheit war ansteckend, sehr beängstigend und schmerzhaft tötete schnell. 1851
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