Chronik von Brittnau Band 1

Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 69 Benno Meier / Abschrift der Chronik seit August 2015 2. Um ein neues Kleid zu zeigen 3. Aus Neugierde 4. Um eines Geschäftes willen (B1_T2_S.190) Dann gibt es Menschen, die mehr Furcht von bösen Menschen und Gespenstern haben, als zutrauen zu Gott. Hie und da gibt es noch solche, die ans Doggeli und an Hexen glauben, und wieder gibt es solche, die glauben tot sei tot, und es gebe keine ewige Vergeltung. Das beweisen viele mit ihrem Wucher, durch den sie auf Kosten der ärmeren Klassen sich bereichern. Kein Mittel ist zu schlecht, wenn es nur zum Ziele führt. Wenn‘s nur kein Mensch sieht, der liebe Gott sagt nichts dazu. Daher das elfte Gebot: Lass dich nicht erwischen. Das Geld ist vieler Menschen Gott, dem Lazarus geben sie nichts von ihrem Mammon, sondern lassen ihn lieber vor seiner Türe verhungern. (B1_T2_S.191) Kirchliche Nachrichten 586 Anno 586 hat Kaiser Mauritius die Stiftskirche in Zofingen gestiftet, und aus einem heidnischen Götzentempel ein christliches Bäthaus gemacht. (Daniel Gränicher, Zofinger Tagblatt vom 25. November 1878) 1260 Waren die Bewohner dieser Gegend nach Zofingen kirchgenössig. 1301 Noch war Brittnau mit Ürkheim, Safenwil und Walterswil nach Zofingen kirchgenössig und sind zu ungleichen Zeiten getrennt worden. 1480 Wurde zu Brittnau eine Kapelle gebaut, welche an niedere Feiertagen von einem Geistlichen von Zofingen bedient wurde. An hohen Feiertagen aber musste das Volk nach Zofingen. Bei zunehmender Bevölkerung aber wurde die Filialkapelle zu einer Pfarrei umgewandelt und mit einem Chorherr besetzt. 1520 Ürkheim wird von Zofingen getrennt. (B1_T2_S.192) 1528 Wurde die neue Lehr eingeführt. Bern, wozu auch unsere Gemeinde gehörte, wollte das Schwanken und Hinken auf beiden Seiten nicht mehr ansehen und gebot, dass man sich zur alten oder zur neuen Lehr entscheiden soll. Da gab es genug eifrige Leute, die drangen in die Kapelle und warfen alle Bilder heraus. Das Muttergottesbild soll eine Zeitlang auf einem Brunnenstock gestanden haben, wo sie weinte wie ein kleines Kind. Nachdem sie in einer Mistgülle ein Bad erhalten hatte erbarmte sich die Wykoner ihrer, holten sie ab, und beherbergten sie in der Schlosskapelle, wo sie noch

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