Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 Seite 14 von 76 1314 War so grosse Teuerung, Hungersnot und darauf ein grausamer Sterbet. 1348 Pest oder Schwarzer Tod. Im Jenner dieses Jahres war ein so entsetzliches Erdbeben, dass die Erde an vielen (B1_T1_S.031) Orten gespalten, woraus do giftige Dunste emporstiegen, dass das Jahr 1349 darauf die Pestilenz ausbrach, und mehr als die halbe Menschen starben. In Zofingen und in dem Aargau starben fast alle Geistlichen. Viele Städte, Flecken und Gegenden starben aus. Nicht allein wider die Menschen, sondern auch wider die Tiere wütete die Seuche. Vögel fielen aus der Luft tot auf die Erde. Wilde Tiere lagen in den Wäldern und Höhlen tot ausgestreckt. Was vom zahmen Vieh übrig geblieben war, irrte aus Mangel an Besorgern auf den Feldern herum. Kein Priester wollte die Kranken besuchen und nur wenige liessen sich durch schwere Geldsorten bewegen und mieden, die Toten zu begraben. Zu Bren wurden die Juden (B1_T1_S.032) der Brunnenvergiftung verdächtig gerädert, und in Zofingen wurden sie verbrannt. 1366 Brache abermalen die Pestilenz aus, welche über ein Jahr angehalten. 1395 Starben wieder Leute an der Pest. 1400 War in Zofingen und aller Orten ein grosses Sterben unter den Menschen und dem Vieh. Die Krankheit zeigte sich in grossen hitzigen und giftigen Blattern, und war unheilbar. Die Juden wurden derselben beschuldigt, und vielen derselben umgebracht. (B1_T1_S.033) Herrschte eine böse Sucht unter den Leuten, sie bekamen Mund und Zungen weiss wie Schimmel, Kopfweh und pestilenzartige Fieber. Wer sollte erhalten werden, dem musste alle Stund Mund und Zunge mit Rosenhonig gefegt werden. 1439
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI0MTYwMA==