Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 53 Benno Meier / Abschrift der Chronik seit August 2015 gesteckt stehen blieben musste. Dazu gabs eingelegte Kirschen oder dürres Obst, und später dicke oder saure Milch. Das Mittagessen bestand aus einer Kirschsuppe oder dürren Schnitzen mit Habermuss welches dünner sein durfte als das morgige. Um drei Uhr gabs wieder etwas Eingelegtes: dürres Obst, Munemilch genannt. Das Nachtessen gabs wieder ein Habermuss. Siehe Hebel Seite 111. Der Esslöffel war nicht von Eisen, sondern von Buchsbaumholz, welcher nach dem Essen an der Handzwechel oder am Tisch- (B1_T2_S.131) lachen sauber abgewischt und in einen Rahmen an die Wand gesteckt ward. Zuerst ass man mit den blossen Fingern oder auch mit Essstäbchen. Erst seit 1550 mit den Essgabeln. Kam jemand auf Besuch, so wurden die Gäste mit Most, Schnitzen, Nüssen, dürren Kirschen, Zwetschgen, Birnen und Kannenbirnenschnitzen tracktiert, welche Dinge in einem Körblein aufgetragen wurden. Abends brannte neben Mostkanne ein Lichtspan. Zum Anfang des 18. Jahrhunderts fing es anders zu werden. Man pflanzte Kartoffeln, welche Schiffer har hin von Sante Fee brachten 1565. 1584, Walter Ralrigh in Irrland. 1586 Admiral Franz Dracke aus Brasilien. Sie wurden angebaut 1630 in Frankreich 1640 in Süddeutschland 1680 im Norden 1777 im Aargau (B1_T2_S.132) zwar nicht an Acker von Jucharten nicht einmal an eine Vierteljuchart, sondern nur an kleine Parzellen für ein Muster. Das Kartoffelpflanzen wurde von den Landvögten und Pfarrherren unterdrückt. Sie kann nicht berechnen, welchein Segen die Kartoffel für die Menschheit werde. Auch der Kaffee wurde bekannt. 1644 kam er nach Frankreich und 1710 nach Amsterdam. Er war anfangs erschrecklich teuer. Es wird erzählt ein Pfund habe einen Neuthaler (Frk. 5.71) gekostet. Aber dennoch fingen die Weiber an hinter des Ättis Rücken ein Achtelpfund Kaffee einzuschmuggeln, und das Kaffeekännlein fand einen
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