Museum Brittnau Chronik Stephan Kunz-Suter, 1823-1888 30 Benno Meier / Abschrift der Chronik seit August 2015 Ware ein sehr trockenes und gesegnetes Jahr, in welchem Korn allenthalben wohl geraten, das Malter wurde zu 100 Bzze. Verkauft. An Obst war ein solcher Überfluss, dass kein Mensch sich dessen zu erinnern wusste, und da wo das Holz zum Obstdörren rar war, wurde ein Korb voll Äpfel und Birnen um 1 Bzz. verkauft. 1761 Am 30. August und 1. September. Anhalten Regen und ein Wolkenbruch schwollen den Erzbach bei Erlinsbach zum verheerenden Strom an. Er zerreist die Dämme, überflutet (B1_T2_S.070) die anliegenden Landstrecken mit Kies, schwemmt Brücken und Ställe weg. Auf den Grundstücken des Meierhofs allein lagen mehr als 300 Fuder Schutt. Der Gemeinde Erlinsbach wurde eine Kollekte im Amt Biberist und zu Aarau bewilligt. Aarau steuerte 33 Gld. 10. Btz.. Dem besonders beschädigten Müller vergütete Bern als Lehensherr 90 Kronen. Am 2. September. Am folgenden Tage ergiesst sich ein Wolkenbruch über das Zelgli bei Aarau, dessen Gewässer wiederum, wie früher schon zwei Mal, die Keller der Vorstadt füllt. 1764 April. Nach anhaltendem Regenwetter reisst die Suhre zu Buchs das Wirtshaus nebst drei anderen Häusern weg. Auch die Aare geht hoch und verschlingt viel Land. Lenzburg steuert dies Jahr an (B1_T2_S.071) Wasserbeschädigte 800 Pfund. 1767 Am 7. August. Ein Wolkenbruch sucht die Gegend von Reitnau, Attelwyl und Staffelbach heim; in den Fluten welche mehrere Häuser wegrissen oder beschädigten, kamen mehrere Menschen um. Der Schaden wurde amtlich auf 11‘657 Gld. geschätzt. In den Ämtern des obern und untern Aargaus wurden Liebessteuern gesammelt. Lenzburg gab 300 Pfund. 1768 Am 9. Juli. Ein fürchterliches Hagelwetter vernichtet zu Rupperswyl und Mörikon die Ernte so völlig, dass nicht einmal Saatkorn übrig blieb. Bern und Münster verzichten auf den Zehnten. Die Betroffenen wurden den Gemeinden der Grafschaft zur Unterstützung empfohlen, und ihnen um billigen Preis Getreide aus den Magazinen überlassen. (B1_T2_S.072) 1778 Es beginnt eine Teuerung, welche auch im folgenden Jahre anhält und durch gegenseitige Sperren erhöht wird. Das Malter Korn gilt 26 Gld. Das Viertel Kartoffeln 14 Btz.
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